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Photosensibilität

Das Licht und seine Schattenseiten

Die Haut vor Sonne schützen

Bei der Abgabe von photosensibilisierenden Medikamenten gilt es, Patienten einerseits ausreichend aufzuklären, sie aber andererseits nicht zu verunsichern. Um Photoreaktionen vorzubeugen, ist ein guter UV-Schutz das A und O. Patienten meiden am besten Zeiten von hoher Sonneneinstrahlung und verzichten auch im Winter auf Solarien. Zu beachten ist, dass Glasscheiben kaum Schutz bieten. Phototoxische und photoallergische Reaktionen können auch bei Sonnenexposition hinter Glasscheiben etwa beim Autofahren auftreten; auch dünne Kleidung bietet wenig Schutz.

Insbesondere bei OTC-Medikamenten ist eine möglichst niedrige Dosierung sinnvoll. Bei Medikamenten mit kurzer Halbwertszeit bietet sich die abendliche Einnahme an. Nehmen Patienten verschiedene phototoxische Arzneimittel ein und der Arzt verordnet ein weiteres, kann das Apothekenteam mit dem Arzt und dem Patienten besprechen, ob ein Wirkstoff mit günstigerem Nebenwirkungsprofil die bessere Wahl sein könnte. Reagiert ein Patient photoallergisch auf ein Arzneimittel, sollte er dieses möglichst nicht mehr anwenden. Die Dosis zu verringern, hilft prophylaktisch meist ebenso wenig wie der Versuch, die Lichtexposition zu reduzieren.

Das Apothekenteam kann auch dabei unterstützen, die Berichtsquote von Nebenwirkungsverdachtsmeldungen, die auf Photosensibilität beruhen, zu verbessern. Wenn Patienten mit Hautreaktionen nach einer nur leichten Sonnenlichtexposition in die Apotheke kommen, ist immer auch an eine phototoxische oder photoallergische Reaktion zu denken.

Um die Folgen der Wechselwirkung Arzneimittel und Licht adäquat zu behandeln, bietet sich meistens eine symptomatische Therapie mit topischen Glucocorticoiden an. Bei photoallergischen Reaktionen können wie bei einer allergischen Kontaktdermatitis topische Antihistaminika helfen. Großflächige Blasen werden wie Verbrennungen zweiten Grades therapiert. Die Kombination aus Hydrochinon, Tretinoin und Hydrocortison hilft bei postinflammatorischer Melanin-bedingter Pigmentierung (1, 4).

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