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Sonnenschutz

Nicht nur der Faktor spielt eine Rolle

Zu viel Sonne schadet der Haut – sowohl akut als auch langfristig. Was es in Sachen Sonnenschutz bei Kindern, Sportlern und Senioren zu beachten gilt.
Maria Pues
13.05.2021  13:00 Uhr

Mit der Intensität und Dauer der ­Sonnenbestrahlung steigt nicht nur das Risiko für die verschiedenen Hautkrebsarten. Sie beeinträchtigt auch die bindegewebigen Strukturen der Haut, die mit früher und ausgeprägter Faltenbildung reagiert. Die Haut sollte daher sowohl vor UVA- als auch UVB-Strahlung ausreichend geschützt werden. Dass Sonnenschutzmittel selbst Hautkrebs verursachen sollen, ist dabei ein widerlegter Mythos. Vielmehr können die Fehlannahme, dass nun keine Sonne mehr an die Haut gelangen könne, sowie Anwendungsfehler wie zu geringe Auftragsmengen, kein Nachcremen oder eine zu lange Sonnenexpositionsdauer das Risiko für Hautschäden und Hautkrebs erhöhen.

Besonders sonnenempfindlich ist die Haut von Säuglingen und Kleinkindern. Säuglinge sollten daher keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Bei ihnen stellen – auch im Schatten – Sonnenschirme und -hüte sowie bedeckende Kleidung die wichtigsten Sonnenschutz-Maßnahmen dar. Bei Kleinkindern sollten Hautpartien, die nicht durch Kleidung bedeckt werden können, außerdem durch ein Sonnenschutzmittel geschützt werden, das ein hohes Schutzniveau bietet. Bei starkem Sonnenlicht sollten zudem die Augen mit einer geeigneten Sonnenbrille geschützt werden. Besonders hoch ist das Sonnenbrand-Risiko beim Spielen im Wasser. Wasserfeste Zubereitungen und wiederholtes Eincremen erhalten den Schutz, verlängern jedoch nicht die Exposi­tionsdauer.

Lippen nicht vergessen

Besonders hohe Ansprüche an den Sonnenschutz stellen Sportler. Der Sonnenschutz etwa beim Schwimmen, Joggen oder Beachvolleyball soll wasser- und schweißfest sein und darf auf der Haut nicht kleben. Daher eignen sich zumeist fettärmere Zubereitungen wie Lotionen, Gels oder Sprays mit mindestens einem hohen Lichtschutzfaktor. Auch sie müssen jedoch früh genug (mindestens eine halbe Stunde vor dem Sport) und dann wiederholt aufgetragen werden, damit chemische Lichtschutzfilter in die Haut gelangen und einen ausreichenden Schutz gewährleisten können. Das gilt auch, wenn sich die Sonne hinter den Wolken »versteckt«, denn die UV-Strahlung erreiche die Erde weiterhin, so die Krebsgesellschaft. Wer ins Hochgebirge reist, benötigt zudem auch im Sommer fettreiche Zubereitungen mit hohem UV-Schutz. Auch der Lippenschutz sollte hier einen Lichtschutz bieten.

Nicht nur in besonders jungen Jahren, sondern auch in höherem Alter reagiert die Haut empfindlicher auf das Sonnenlicht. So arbeitet der körpereigene Hautschutz im Alter langsamer, die Bildung von Pigmenten benötigt mehr Zeit. Trockene Haut, wie sie im Alter nicht selten vorkommt, erhöht ebenfalls die Empfindlichkeit der Haut gegenüber äußeren Einflüssen, so auch gegenüber UV-Licht. Zudem können manche Arzneimittel photosensibilisierende und/oder phototoxische Reaktionen begünstigen. Zu diesen gehören Diuretika wie Hydrochlorothiazid, Antihypertensiva wie Nifedipin oder Antibiotika wie Ciprofloxacin.

Neben einem ausreichenden Schutzniveau spielt daher bei der Auswahl die Zubereitungsform eine wichtige Rolle. So eignen sich hier fett- und feuchtigkeitsspendende Cremes und Lotionen. Auch die nicht oder nicht mehr so dicht behaarte Kopfhaut sollte nicht vergessen werden, wobei sich – sofern man keine Kopfbedeckung trägt – fettfreie Sprays hier besonders gut eignen. Einen Lippenpflegestift mit ausreichendem Sonnenschutz sollten Personen anwenden, denen Lippenherpes zu schaffen macht, denn dieser wird ebenfalls durch UV-Strahlung begünstigt.

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