Bewegung ist die beste Medizin |
Regelmäßiges Training gibt Senioren mehr Selbstvertrauen und fördert Kraft und Gleichgewicht. / Foto: Adobe Stock/Robert Kneschke
Wenn ältere Menschen hinfallen, hat das oft schlimme Konsequenzen: Schätzungsweise 10 bis 15 Prozent der Stürze führen zu schwereren Verletzungen, die zum Verlust der Selbstständigkeit, zu Bettlägerigkeit und sogar zum Tod führen können. Verletzungen infolge von Stürzen gelten als fünfthäufigste Todesursache bei älteren Menschen (1, 2). Bei den Sturzursachen spielen Medikamente eine wichtige Rolle. Einer US-amerikanischen Studie zufolge nahmen 2017 94 Prozent der über 65-Jährigen Arzneimittel ein, die die Sturzgefahr erhöhen. 1999 waren es nur 57 Prozent. Die Todesrate durch Stürze hat sich mehr als verdoppelt (3, 4).
Doch was gilt überhaupt als Sturz? Im Expertenstandard »Sturzprophylaxe in der Pflege« vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (2013) heißt es: »Ein Sturz ist ein Ereignis, bei dem der Betroffene unbeabsichtigt auf dem Boden oder auf einer anderen tieferen Ebene aufkommt.« Demnach gilt auch als Sturz, wenn jemand aus dem Stuhl oder Bett auf den Boden rutscht. Der Betroffene muss nicht unbedingt liegen, er kann auf der tieferen Ebene auch sitzen oder hocken und muss sich dabei nicht verletzt haben.
Grundsätzlich sind bei Sturzursachen personenbezogene (intrinsische) und umfeldbezogene (extrinsische) Risikofaktoren zu unterscheiden.
Beispiele für Letztere sind Stolperfallen in der Wohnung wie Teppichfalten, Schwellen oder ungünstig stehende Möbel, auf dem Boden herumliegende Gegenstände oder schlechte Beleuchtung. Auch zu lange, über den Boden schleifende Kleidung, schlecht sitzende oder offene Schuhe machen Senioren gangunsicher. Ebenso können unpassende oder verschmutzte Sehhilfen zum Risiko werden. Fehlen Hörhilfen oder setzen Senioren diese nicht ein, ist das ebenfalls ein Risikofaktor. Wer kaum etwas hört, kann sich schlechter im Raum orientieren und erschrickt leichter (5).