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Sturzgefahr im Alter

Bewegung ist die beste Medizin

Als Auslöser für Stürze bei Senioren sind Arzneimittel nicht zu unterschätzen. Das Apothekenteam kann den Medikationsplan prüfen und auf kritische Wirkstoffe hinweisen. Auch die Anpassung des Wohnraums und vor allem Training helfen älteren Menschen, wieder sicherer auf den eigenen Beinen zu stehen.
Nicole Schuster
14.05.2021  11:00 Uhr

Richtige Beratung minimiert Sturzgefahr

Wenn es um die Sturzgefahr geht, sind Medikamente in der Selbstmedikation nicht zu vernachlässigen. »Wir haben Hinweise, dass Patienten, die häufig Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac einnehmen, ein erhöhtes Sturzrisiko haben«, sagt Heppner. Besonders ungünstig sei die Kombination mit Antihypertensiva. Eine ähnliche Korrelation ist für Paracetamol und das rezeptpflichtige Metamizol nicht bekannt, die somit besser geeignete Alternativen darstellen könnten (8, 21).

Auch eine ungünstige Anwendungszeit kann das Risiko erhöhen. »Wer später als gewöhnlich Schlaf- oder Beruhigungsmittel einnimmt, ist am nächsten Morgen zur gewohnten Aufstehzeit noch schläfrig und meist wackliger auf den Beinen«, sagt der Experte. Das Apothekenteam sollte daher raten, sedierende Arzneimittel stets frühzeitig und zur gleichen Zeit anwenden, damit der Körper sie bis zum nächsten Morgen abbauen kann.

Dies gilt auch für Diuretika: nicht spät abends anwenden. Denn wer nachts im Dunkeln den Weg zur Toilette finden muss, kann leicht Stolperfallen übersehen oder vor Müdigkeit hinfallen. Auch tagsüber können Arzneimittel zum Risiko werden. Augensalben beispielsweise verschleiern das Sehen. Wer nicht gut sieht, nimmt Hindernisse nicht rechtzeitig wahr.

Anfälliger für UAW

Wenn es um die Bewertung des Medikationsplans geht, ist zu beachten, dass ältere Patienten physiologische Besonderheiten mitbringen, die sie für Nebenwirkungen anfälliger machen. Leber und Niere funktionieren schlechter als bei jungen Menschen; viele Wirkstoffe werden langsamer abgebaut und ausgeschieden. »Bei nachlassender Funktion der Eliminationsorgane sind Dosisanpassungen erforderlich, damit sich nicht zu viel Wirkstoff im Körper ansammelt«, sagt Heppner.

Senioren reagieren zudem empfindlicher auf anticholinerge und sedierende Effekte. Je mehr Mittel mit anticholinergen (Neben-)Wirkungen, unter anderem trizyklische Antidepressiva, Antipsychotika, H1-Antihistaminika oder anticholinerge Urologika, sie einnehmen, desto eher entstehen Verwirrtheit, Sehprobleme und eine erhöhte Sturzgefahr (22).

Durch den höheren Fettgehalt im Körper können sich lipophile Arzneimittel, zu denen viele Benzodiazepine gehören, anreichern: Die Wirkstoffspiegel steigen an. Einschränkungen der Sehfähigkeit oder des Gedächtnisses führen dazu, dass Medikamente verwechselt, zu häufig oder falsch eingenommen werden (8).

Bestimmte Arzneimittel verschlimmern die Sturzfolgen und können im weiteren Sinne zu den FRID gezählt werden. Ein Beispiel sind Antikoagulanzien. Fallen Senioren unter Einnahme, können schlimmstenfalls Hirnblutungen die Folge sein (23).

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