Atorvastatin|Sortis®|58|1997 |
Pfizer
10 mg Filmtabletten
20 mg Filmtabletten
40 mg Filmtabletten
80 mg Filmtabletten
5 mg Kautabletten
10 mg Kautabletten
20 mg Kautabletten
40 mg Kautabletten
Sortis ist zugelassen in Kombination mit einer Diät zur Senkung erhöhter Gesamtcholesterin-, LDL-Cholesterin-, Apo-Lipoprotein-B- und Triglyceridspiegel bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 10 Jahren mit primärer Hypercholesterinämie, einschließlich familiärer Hypercholesterinämie oder gemischter Hyperlipidämie, wenn Diät und andere nicht pharmakologische Maßnahmen keine ausreichende Wirkung erbringen.
Außerdem ist Sortis zugelassen zur Senkung von Gesamt- und LDL-Cholesterin bei Erwachsenen mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie angezeigt, entweder zusätzlich zu anderen lipidsenkenden Maßnahmen (zum Beispiel LDL-Apherese) oder falls solche Behandlungsmöglichkeiten nicht verfügbar sind.
Sortis ist auch zugelassen zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse bei erwachsenen Patienten, deren Risiko für ein erstes kardiovaskuläres Ereignis als hoch eingestuft wird, zusätzlich zur Behandlung weiterer Risikofaktoren.
Mit Atorvastatin steht nach Lovastatin, Simvastatin, Pravastatin und Fluvastatin der fünfte HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (CSE-Hemmer) zur Verfügung. Atorvastatin wird vollsynthetisiert, enthält, wie die anderen CSE-Hemmer, ebenfalls eine β-Hydroxycarbonsäure als Wirkprinzip und ist, wie Pravastatin, kein Prodrug, sondern liegt bereits in der aktiven Form vor.
Die Dosis von Atorvastatin richtet sich nach dem Ausgangs-LDL-Cholesterin-Wert, dem Ziel der Therapie sowie dem Ansprechen des Patienten. Die übliche Anfangsdosierung beträgt 10 mg Atorvastatin einmal täglich. Die Dosis sollte in Intervallen von mindestens vier Wochen angepasst werden. Die maximale Dosierung beträgt einmal täglich 80 mg. Die Einnahme kann jederzeit und unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Sortis Kautabletten können gekaut oder als Ganzes mit einem Glas Wasser eingenommen werden.
Atorvastatin wird durch CYP3A4 metabolisiert und ist ein Substrat von Transportproteinen OATP1B1. Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die Hemmstoffe von CYP3A4 oder von Transportproteinen sind, kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Atorvastatin und einem erhöhten Myopathierisiko führen. Auch die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls ein Myopathie-induzierendes Potenzial aufweisen, kann dieses Risiko erhöhen. Dazu gehören unter anderem Fibrate und Ezetimib.
Starke CYP3A4- oder OATP1B1-Hemmer können die Konzentrationen von Atorvastatin deutlich erhöhen. Die gleichzeitige Gabe sollte daher möglichst vermieden werden. Falls dies nicht möglich ist, sollten eine niedrigere Initial- und Maximaldosis erwogen und die Patienten klinisch kontrolliert werden. Bei der gleichzeitigen Gabe mittelstarker CYP3A4- oder OATP1B1-Hemmer sollte eine niedrigere Maximaldosis von Atorvastatin erwogen und die Patienten ebenfalls klinisch kontrolliert werden. CYP3A4-Induktoren können zu unterschiedlich starken Verringerungen der Atorvastatin-Konzentration führen.
Rifampicin besitzt einen dualen Interaktionsmechanismus. Es wirkt als CYP3A4-Induktor und als OATP1B1-Hemmer. Es wird die gleichzeitige Gabe von Atorvastatin und Rifampicin empfohlen, da eine verzögerte Einnahme von Atorvastatin nach der Gabe von Rifampicin mit einer ausgeprägten Verringerung der Plasmakonzentration von Atorvastatin verbunden war.
Während einer systemischen Behandlung mit Fusidinsäure muss die Behandlung mit Atorvastatin unterbrochen werden. Atorvastatin und Colchicin dürfen nur mit besonderer Vorsicht gleichzeitig verordnet werden. Patienten, die gleichzeitig Digoxin einnehmen, sollten engmaschig überwacht werden. Die gleichzeitige Einnahme von Atorvastatin zusammen mit oralen Kontrazeptiva führte zu einem Anstieg der Plasmakonzentrationen von Norethisteron und Ethinylestradiol.
Bei Patienten, die Antikoagulanzien vom Coumarin-Typ einnehmen, sollte vor der ersten Anwendung von Atorvastatin und während der ersten Therapiephase die Prothrombinzeit engmaschig überwacht werden.
Zu den unter der Therapie mit Atorvastatin häufig genannten Nebenwirkungen gehören allergische Reaktionen, Nasopharyngitis und Nasenbluten, Hyperglykämien, Kopfschmerzen, gastrointestinale Beschwerden wie Verstopfung, Blähungen, Dyspepsie, Übelkeit und Durchfall, Muskelschmerzen, Gelenkschwellungen und Rückenscherzen und Veränderungen von Leberwerten.
Atorvastatin ist kontraindiziert bei Patienten mit aktiver Lebererkrankung oder unklarer, dauerhafter Erhöhung der Serumtransaminasen auf mehr als das Dreifache des oberen Normwerts sowie in der Schwangerschaft, während der Stillzeit und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine geeigneten Empfängnisverhütungsmethoden anwenden.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Bei der Lagerung von Sortis sind keine besonderen Bedingungen zu berücksichtigen.
Sortis ist verschreibungspflichtig.
Atorvastatin
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Atorvastatin ist in der Schwangerschaft, während der Stillzeit und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine geeigneten Empfängnisverhütungsmethoden anwenden, kontraindiziert.
Letzte Aktualisierung: 28.03.2018