Wie läuft es mit den Antigentests in den Apotheken? |
PTA Patrizia d'Effremo (hier auf dem Bild) unterstützt die Apothekerin Nicole Lippka-Mönnich bei der Durchführung von Antigentests in der Hanseaten Apotheke Itzehoe. / Foto: Michael Ruff
Vor dem Verwandtenbesuch noch schnell zur Apotheke, einen Antigentest durchführen lassen und mit sicherem Gewissen losfahren – Was in anderen Ländern, wie etwa der Schweiz bereits länger üblich ist, ist auch hierzulande seit einigen Wochen möglich. Viele Apotheken nutzen seitdem die neue Möglichkeit einer pharmazeutischen Dienstleistung in der Offizin. Offizielle Zahlen dazu, wie viele die Tests anbieten, gibt es nicht, die PZ sprach jedoch mit einigen Apothekerinnen und einem Apotheker über ihre Erfahrungen.
Für viele Apotheken ist die Durchführung von Antigentests in der Offizin ein rotes Tuch. Die Sorge: Besuche von Patienten, die möglicherweise verstärkt das Coronavirus in die Apotheke tragen und dort das Personal und die Kunden gefährden. Die Apothekerinnen Katja Daub aus Dresden, Nicole Lippka-Mönnich aus Itzehoe und Tatjana Buck aus Bad Saulgau sehen in der Durchführung der Antigentests in der Apotheke mit entsprechender Schutzmaßnahmen jedoch keine Gefahr. Ausgerüstet mit entsprechender Schutzkleidung testen die Apothekerinnen in einem jeweils abgetrennten Bereich in ihrer Apotheke.
Am Hauptbahnhof führt Daub mit vier weiteren Apothekern und PTA die Corona-Tests durch. Getestet wird in einem streng abgeteilten Bereich der Apotheke. / Foto: Bahnhof-Apotheke Dresden
In ihrer U-förmigen Bahnhof-Apotheke kann Daub in einem Teil der Offizin die Tests durchführen. Der Zugang ist durch einen separaten Eingang von der restlichen Apotheke abgetrennt. Auch Lippka-Mönnich hat einen Beratungsraum in der Hanseaten Apotheke Itzehoe, in der sie und ihre Mitarbeiter die Tests durchführen. Ähnlich sieht es in der Vital Apotheke in Bad Saulgau aus, dort steht Buck eine 20 Quadratmeter große Kosmetikkabine mit separatem Eingang zur Verfügung, in der sie und ihr Mann testen. Dabei halten sich alle an die Vorgaben, die die Handreichung der Bundesapothekerkammer (BAK) kurz vor Weihnachten veröffentlichte. Diese ist auf der ABDA-Website im Mitgliederbereich zu finden und wird stetig aktualisiert. In der BAK-Empfehlung zum Arbeitsschutz steht festgeschrieben, dass zur Durchführung von Point of Care-Antigentests (PoC) folgende Ausrüstung benötigt wird: Mindestens eine FFP2 oder FFP3-Maske, Gesichtsschild- oder visier oder alternativ Schutzbrille, Schutzkittel oder Overall, Einmalhandschuhe und Einmalschutzschuhe. Dabei ist zu beachten, dass die Handschuhe laut BAK-Leitlinie nach jedem Test gewechselt, der Schutzkittel spätestens nach einem positiven Testergebnis ausgetauscht werden sollte.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.