Pharmazeutische Zeitung online
Erste Erfahrungen

Wie läuft es mit den Antigentests in den Apotheken?

Seit kurzem können Apotheker in der eigenen Offizin die Durchführung von Antigentests anbieten. Viele haben jedoch Sorge, dass dadurch das Apothekenpersonal und die Kunden einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind. Drei Apothekerinnen und ein Apotheker haben mit der PZ-Redaktion über ihre ersten Erfahrungen gesprochen. Die Pharmazeuten beschreiben, wie das Testen in der Apotheke mit der Berücksichtigung von entsprechenden Schutzmaßnahmen funktionieren kann.
Charlotte Kurz
17.01.2021  08:00 Uhr

Vor dem Verwandtenbesuch noch schnell zur Apotheke, einen Antigentest durchführen lassen und mit sicherem Gewissen losfahren – Was in anderen Ländern, wie etwa der Schweiz bereits länger üblich ist, ist auch hierzulande seit einigen Wochen möglich. Viele Apotheken nutzen seitdem die neue Möglichkeit einer pharmazeutischen Dienstleistung in der Offizin. Offizielle Zahlen dazu, wie viele die Tests anbieten, gibt es nicht, die PZ sprach jedoch mit einigen Apothekerinnen und einem Apotheker über ihre Erfahrungen.

Für viele Apotheken ist die Durchführung von Antigentests in der Offizin ein rotes Tuch. Die Sorge: Besuche von Patienten, die möglicherweise verstärkt das Coronavirus in die Apotheke tragen und dort das Personal und die Kunden gefährden. Die Apothekerinnen Katja Daub aus Dresden, Nicole Lippka-Mönnich aus Itzehoe und Tatjana Buck aus Bad Saulgau sehen in der Durchführung der Antigentests in der Apotheke mit entsprechender Schutzmaßnahmen jedoch keine Gefahr. Ausgerüstet mit entsprechender Schutzkleidung testen die Apothekerinnen in einem jeweils abgetrennten Bereich in ihrer Apotheke.

In ihrer U-förmigen Bahnhof-Apotheke kann Daub in einem Teil der Offizin die Tests durchführen. Der Zugang ist durch einen separaten Eingang von der restlichen Apotheke abgetrennt. Auch Lippka-Mönnich hat einen Beratungsraum in der Hanseaten Apotheke Itzehoe, in der sie und ihre Mitarbeiter die Tests durchführen. Ähnlich sieht es in der Vital Apotheke in Bad Saulgau aus, dort steht Buck eine 20 Quadratmeter große Kosmetikkabine mit separatem Eingang zur Verfügung, in der sie und ihr Mann testen. Dabei halten sich alle an die Vorgaben, die die Handreichung der Bundesapothekerkammer (BAK) kurz vor Weihnachten veröffentlichte. Diese ist auf der ABDA-Website im Mitgliederbereich zu finden und wird stetig aktualisiert. In der BAK-Empfehlung zum Arbeitsschutz steht festgeschrieben, dass zur Durchführung von Point of Care-Antigentests (PoC) folgende Ausrüstung benötigt wird: Mindestens eine FFP2 oder FFP3-Maske, Gesichtsschild- oder visier oder alternativ Schutzbrille, Schutzkittel oder Overall, Einmalhandschuhe und Einmalschutzschuhe. Dabei ist zu beachten, dass die Handschuhe laut BAK-Leitlinie nach jedem Test gewechselt, der Schutzkittel spätestens nach einem positiven Testergebnis ausgetauscht werden sollte.

Seite1234>

Mehr von Avoxa