Was können Apotheker tun? |
Bei der stationären Aufnahme ist das Ziel, zügig alle notwendigen Informationen zur Arzneimitteltherapie zu erheben und für die stationäre Versorgung umzusetzen. Aus diesem Grund wird international und in Deutschland gefordert (2, 16):
Grundsätzlich ist für die Anamnese der behandelnde Arzt verantwortlich. Er kann ärztliche Tätigkeiten delegieren und von Apotheke und Pflegekräften unterstützt werden (9).
Apotheker informieren den Stationsarzt über alle arzneimittelbezogenen Probleme eines Patienten – oft als Notiz in den elektronischen Systemen. / © Getty Images/Hispanolistic
Zahlreiche internationale und nationale Studien zeigen, dass die Arzneimittelanamnese durch pharmazeutisches Personal vollständiger und korrekter ist als durch Pflegekräfte, Ärzte oder andere Standardvorgehen (34, 37). Untersuchungen liegen für diverse medizinische Fachbereiche, zum Beispiel Chirurgie, Innere, Psychiatrie und Pädiatrie, sowie verschiedene Settings (Normalstation, Notaufnahme, elektive und nicht-elektive Patienten) vor. Vor allem in den chirurgisch tätigen Fächern ist die Einbeziehung von Apothekern vorteilhaft, da der Arzt überwiegend im OP und nicht auf Station ist. Wichtig ist dafür eine enge interprofessionelle Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegekräften und Apothekern.
Die Beteiligung der Apotheke an der Arzneimittelanamnese bei stationärer Aufnahme hat eine Reihe weiterer Vorteile, zum Beispiel:
Die Aufgabe des Apothekers im Aufnahmemanagement lässt sich in drei Teile gliedern: die bestmögliche Erhebung der Vormedikation (Best Possible Medication History, BPMH), eine Medikationsanalyse der Aufnahmemedikation und die Erstellung eines Vorschlags für die stationäre Medikation. Die Ergebnisse werden dem Arzt zur Prüfung, Bearbeitung und Anordnung zur Verfügung gestellt. Eine transparente und schnell sichtbare Dokumentation der Ergebnisse und wer wann was durchgeführt hat, sind für alle Beteiligten wichtig, um Fehler und Doppelerhebungen zu vermeiden und eine zügige Versorgung des Patienten sicherzustellen.