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Malignes Melanom

Vom Desaster zum behandelbaren Tumor

Das maligne Melanom ist ein aggressiver Tumor. Immuncheckpoint- und Kinase-Inhibitoren haben die Behandlung revolutioniert und können einen Teil der Erkrankten sogar heilen. Wann werden welche Wirkstoffe eingesetzt?
Katharina Sander
Peter Ruth
12.05.2024  08:00 Uhr

Das maligne Melanom ist ein aggressiver, von den Melanin-bildenden Zellen (Melanozyten) ausgehender Tumor der Haut. Es entwickelt sich meist auf klinisch normaler Haut; bei etwa 30 Prozent der Patienten entsteht ein Melanom auf der Basis eines seit Langem bestehenden Muttermals. Es ist der Hauttumor mit der höchsten Metastasierungsrate und für mehr als 90 Prozent aller Sterbefälle an Hauttumoren verantwortlich.

Jährlich erkranken in Deutschland schätzungsweise 15 von 100.000 Menschen neu an einem malignen Melanom – bei deutlich steigender Inzidenz in den letzten Jahrzehnten. Dies ist einerseits einem zunehmend UV-exponierten Freizeitverhalten geschuldet, andererseits werden durch das 2008 etablierte Hautkrebs-Screening mehr Tumoren erkannt.

Die Erkrankung tritt meist erst im späteren Leben auf; bei Frauen durchschnittlich mit 67, bei Männern mit 60 Jahren. Bei zwei Dritteln wird das Melanom so früh erkannt, dass es operativ entfernt werden kann.

Diagnostiziert wird Hautkrebs über ein einfaches Screening beim Hautarzt. Regelmäßige Hautuntersuchungen auch in Form der Selbstkontrolle sind anzuraten, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Bei der Einschätzung, ob ein Pigmentmal ärztlich untersucht werden sollte, hilft die ABCDE-Regel; danach sprechen folgende Kriterien für ein Melanom:

  • Asymmetrie,
  • Begrenzung beziehungsweise Ränder sind ungleichmäßig,
  • Couleur (Farbe): mehrfarbig,
  • Durchmesser über 6 mm,
  • Entwicklung: Veränderung von Größe, Form, Farbe oder anderen Aspekten.

Risikofaktoren und Verlauf

Als Risikofaktor für das maligne Melanom gilt in erster Linie die Exposition gegenüber Karzinogenen wie solarer und künstlicher UV-Strahlung, vor allem im Kindes- und Jugendalter. Durch Mutationen im Genom kommt es zur Aktivierung von Signalwegen, die wiederum zu einer unkontrollierten Zellteilung und zum Wachstum von Tumoren führen. Weitere Risikofaktoren sind:

  • hohe Anzahl angeborener oder erworbener Pigmentflecken,
  • atypische Pigmentflecken,
  • helle, zu Sonnenbrand neigende Hauttypen und
  • positive Familienanamnese.

Neben dem malignen Melanom (»schwarzer Hautkrebs«) gehört auch der »weiße Hautkrebs« zu den Tumoren der Haut. Anders als das Melanom beruht dieser nicht auf der Entartung von Melanozyten, sondern von epithelialen Zellen. Man unterscheidet kutane Plattenepithelkarzinome (veraltet Spinaliom) und Basalzellkarzinome (veraltet Basaliom).

Das Basalzell- und das Plattenepithelkarzinom treten sehr häufig auf, führen aber aufgrund eines geringeren Metastasierungsrisikos selten zum Tod. Das maligne Melanom ist seltener, aber aufgrund eines ausgeprägten Metastasierungsrisikos mit hoher Letalität assoziiert.

Wurde eine auffällige Hautveränderung festgestellt, muss eine Probe des Gewebes genommen und unter dem Mikroskop begutachtet werden. Anschließend wird das maligne Melanom in Stadien eingeteilt (Tabelle 1).

Stadium Kriterien
0 Tumor ist begrenzt und wenig aktiv (in situ)
I Tumordicke bis 2 mm ohne Ulzeration des Tumors (Oberfläche intakt), ulzerierte Melanome bis 1 mm
keine Absiedlungen (Metastasen)
II Tumordicke bis 2 mm mit Ulzeration des Tumors (Oberfläche nicht intakt)
jeder Tumor mit einer Dicke über 2 mm
keine Metastasen
III fortgeschrittenes Stadium: jede Tumordicke mit Metastasen in nahe gelegene Hautbezirke oder Lymphknoten
IV jede Tumordicke mit Metastasen in ferne Hautbezirke, Lymphknoten oder Organe, zum Beispiel Leber, Lunge, zentrales Nervensystem, Skelett
Tabelle 1: Krankheitsstadien maligner Melanome; mod. nach Deutscher Krebsgesellschaft, Onkoportal
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