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MS-Therapie heute

Variabler und zielgenauer

Fünf neu zugelassene Wirkstoffe seit 2020 und eine neue therapeutische Leitlinie im letzten Jahr: Die Pharmakotherapie der Multiplen Sklerose weist eine hohe Dynamik auf. Zeit für ein Update, das sich der Wirkung der neuen und bewährten Arzneistoffe im Immunsystem zuwendet und einen Blick in die Zukunft der Pharmakotherapie der MS wirft.
Gerd Bendas
14.07.2022  11:00 Uhr

Wirkstoffe in der Entwicklungspipeline

Verschiedene Arzneistoffe befinden sich in fortgeschrittenen Phasen der klinischen Entwicklung für die MS-Therapie. Auf einige Kandidaten soll hier kurz eingegangen werden.

Sehr aussichtsreich und fortgeschritten sind Hemmstoffe der Bruton-Tyrosinkinase (BTK). Die BTK ist ein in B-Zellen zytoplasmatisch lokalisiertes Enzym, durch dessen Aktivierung die B-Zell-Reifung, -Proliferation und Chemokinfreisetzung getriggert werden. Hemmstoffe der BTK wie Ibrutinib werden in der Onkologie zur Behandlung von B-Zell-Lymphomen eingesetzt. Durch die Schlüsselstellung von B-Zellen in der Pathogenese der MS versprechen BTK-Inhibitoren eine kausale Einflussnahme auf den Entzündungsfortgang. Vier Wirkstoffe sind in ihrer klinischen Entwicklung weit fortgeschritten.

Evobrutinib (Merck) befindet sich aktuell in einer Patienten-rekrutierenden Phase-III-Studie zur Behandlung Erwachsener mit RRMS. Tolebrutinib (SAR442168; Sanofi-Genzyme) wird aktuell in zwei Phase-III-Studien bei RRMS und SPMS getestet. Orelabrutinib (Biogen) ist aktuell in Phase II. Während diese drei Inhibitoren eine irreversible Inhibition der BTK durch Bindung an einen Cysteinrest (C483) induzieren, repräsentiert Fenebrutinib (Roche) einen anderen reversiblen Bindungsmodus. Die hohen Erwartungen an diese Verbindungsklasse scheinen durch die bisherigen klinischen Befunde gerechtfertigt. Für genauere strukturelle und klinische Parameter der BTK-Inhibitoren sei auf spezifische Übersichtsartikel verwiesen (15).

Masitinib ist ein Tyrosinkinase-Inhibitor, der aus dem onkologischen (veterinärmedizinischen) Kontext bekannt ist. Der Wirkstoff befindet sich in Phase III der klinischen Entwicklung und soll seine hemmende Wirkung insbesondere auf das angeborene Immunsystem entfalten.

Seit einigen Jahren wird hoch dosiertes Simvastatin als potenzielle Therapieoption untersucht. Nach ersten Befunden, dass dadurch die Atrophie im ZNS reduziert werden kann (16), wird es aktuell in Phase III für die Behandlung von RRMS und SPMS entwickelt (17).

Mit Ublituximab befindet sich ein weiterer CD20-Antikörper in Phase III der klinischen Entwicklung zur Therapie der RRMS.

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