Kann ich mir den Corona-Impfstoff aussuchen? |
Bislang sind in der EU nur die beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen, die die STIKO als gleichwertig in Bezug auf Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit einstuft (Symbolbild). / Foto: imago images/Laci Perenyi
Im Moment kann und soll den Impflingen keine Auswahl des Präparats bei der Covid-19-Impfung angeboten werden. Das bekräftigten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Vorsitzende der Ständige Impfkommission (STIKO) Professor Thomas Mertens. »Es ist und bleibt eine freie Entscheidung, ob man sich impfen lässt, und zwar mit dem Impfstoff, der gerade angeboten wird«, erklärte Spahn am Samstag bei einer digitalen Informationsveranstaltung für Apotheker und Ärzte. Das Präparat sei auf absehbare Zeit erst einmal nicht frei wählbar. Wichtig ist in jedem Fall, bei der einmal verimpften Vakzine für die zweite Dosis zu bleiben.
Derzeit dürfte dies auch noch nicht für Diskussionen sorgen. Mertens betonte, dass die STIKO sowieso die beiden bislang nur verfügbaren Impfstoffe, die mRNA-basierten Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna, bezüglich Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit als äquivalent ansehe. Es gibt derzeit auch keine Empfehlung, dass zum Beispiel ältere Menschen oder Immunsupprimierte mit einem bestimmten Impfstoff immunisiert werden sollten. Einziger Unterschied gemäß Zulassung: Comirnaty® von Biontech/Pfizer ist bereits ab 16 Jahren zugelassen, die COVID-19-Vakzine von Moderna erst ab 18 Jahren. Aller Voraussicht nach kommt mit dem Vektorimpfstoff AZD1222 von Astra-Zeneca gegen Ende Januar noch ein weiterer Covid-19-Impfstoff in der EU zum Einsatz.
Werden weitere Präparate zugelassen, die entsprechende Daten mitliefern, könnten sich die STIKO-Empfehlungen für bestimmte Gruppen wie Altersklassen aber durchaus noch ändern, so wie es ja auch spezielle Impfstoffe gegen Grippe speziell für Senioren gibt. Mertens geht auch davon aus, dass Impfstoffe, die auf vermehrungsfähigen Vektoren basieren, bei stark Immunsupprimierten nicht unproblematisch sein könnten. Grundsätzlich werde die STIKO ihre Empfehlungen aber stetig auf Basis der Datenlage aktualisieren.
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