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Covid-19-Vakzinen

Kann ich mir den Corona-Impfstoff aussuchen?

Keine Wahlfreiheit beim Impfstoff: Aktuell ist die Position von Gesundheitsminister Spahn und der STIKO ganz klar gegen eine Auswahlmöglichkeit. Im Moment solle man froh sein, wenn man überhaupt eine Impfung bekommt, so der Tenor. Das könne sich erst ändern, wenn mehr Dosen und mehr Präparate zur Verfügung stehen. 
Daniela Hüttemann
dpa
11.01.2021  15:42 Uhr

Im Moment kann und soll den Impflingen keine Auswahl des Präparats bei der Covid-19-Impfung angeboten werden. Das bekräftigten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Vorsitzende der Ständige Impfkommission (STIKO) Professor Thomas Mertens. »Es ist und bleibt eine freie Entscheidung, ob man sich impfen lässt, und zwar mit dem Impfstoff, der gerade angeboten wird«, erklärte Spahn am Samstag bei einer digitalen Informationsveranstaltung für Apotheker und Ärzte. Das Präparat sei auf absehbare Zeit erst einmal nicht frei wählbar. Wichtig ist in jedem Fall, bei der einmal verimpften Vakzine für die zweite Dosis zu bleiben.

Derzeit dürfte dies auch noch nicht für Diskussionen sorgen. Mertens betonte, dass die STIKO sowieso die beiden bislang nur verfügbaren Impfstoffe, die mRNA-basierten Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna, bezüglich Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit als äquivalent ansehe. Es gibt derzeit auch keine Empfehlung, dass zum Beispiel ältere Menschen oder Immunsupprimierte mit einem bestimmten Impfstoff immunisiert werden sollten. Einziger Unterschied gemäß Zulassung: Comirnaty® von Biontech/Pfizer ist bereits ab 16 Jahren zugelassen, die COVID-19-Vakzine von Moderna erst ab 18 Jahren. Aller Voraussicht nach kommt mit dem Vektorimpfstoff AZD1222 von Astra-Zeneca gegen Ende Januar noch ein weiterer Covid-19-Impfstoff in der EU zum Einsatz.

Werden weitere Präparate zugelassen, die entsprechende Daten mitliefern, könnten sich die STIKO-Empfehlungen für bestimmte Gruppen wie Altersklassen aber durchaus noch ändern, so wie es ja auch spezielle Impfstoffe gegen Grippe speziell für Senioren gibt. Mertens geht auch davon aus, dass Impfstoffe, die auf vermehrungsfähigen Vektoren basieren, bei stark Immunsupprimierten nicht unproblematisch sein könnten. Grundsätzlich werde die STIKO ihre Empfehlungen aber stetig auf Basis der Datenlage aktualisieren. 

Berliner Senatorin verspricht Wahlfreiheit

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte am Wochenende mitgeteilt, dass die Menschen in Berlin wählen können sollen, mit welchem Impfstoff sie gegen Corona immunisiert werden. Wer zur Impfung eingeladen wird, soll sich für ein Impfzentrum entscheiden können, das den Impfstoff seiner Wahl anbietet. Spahn betonte hingegen am Montag erneut, es werde keine Wahlmöglichkeit geben.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hält ebenfalls nichts vom Vorstoß Kalaycis. »Dieser Vorschlag verwirrt die Bevölkerung mehr, als dass er hilft«, sagte eine Sprecherin der KV Berlin am Montag auf Anfrage der Deutschen Presseagentur und verwies auf die aktuelle Knappheit der Vakzine. »Da nicht bekannt ist, dass ein Impfstoff besser als der andere ist, sollte den Menschen vielmehr vermittelt werden, dass man allen zugelassenen Impfstoffen vertrauen kann.«

Wichtig sei jetzt vor allem, dass alle Menschen, die es möchten, entsprechend der Priorisierung so schnell wie möglich geimpft werden, betonte die Sprecherin. »Dabei ist es nicht entscheidend, welcher Impfstoff zum Einsatz kommt.« In dem Zusammenhang wiederholte sie die Forderung der KV, Impfungen in den Arztpraxen zuzulassen, sobald ein dafür geeigneter Impfstoff verfügbar sei.

Überschüssige Tagesdosen nicht verwerfen, sondern verimpfen

Spahn und Mertens riefen auch noch einmal dazu auf, die beschlossene Priorisierung einzuhalten. Mertens versicherte, dass die STIKO dazu umfassend die Studienlage bezüglich Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung gesichtet habe, um wirklich die gefährdetsten Personen der Reihe nach zu impfen.

Was aber, wenn am Ende des Tages alle anwesenden Personen der ersten Prioritätsgruppe geimpft sind und noch applikationsbereite Impfdosen übrig sind? »Die sollte man nicht verwerfen«, stellte Spahn klar. Dann müsse man pragmatisch sein, wer diese noch bekommt, zum Beispiel die Mitglieder der mobilen Impfteams, die Mitarbeitenden in Impfzentren oder Klinik- und Heimpersonal mit geringerer Dringlichkeit.

Dem stimmte Mertens zu und wiederholte dies auch am Montag bei einem Pressebriefing des Science Media Centers. »Das muss aber auf jeden Fall dokumentiert werden und darf nicht »schwarz« verimpft werden«, betonte der STIKO-Vorsitzende.

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