Jetzt zählt jede Sekunde! |
Höheres Lebensalter, weibliches Geschlecht, Ethnie, genetische Prädisposition oder eine Hyperkoagulabilität, beispielsweise infolge einer Tumorerkrankung, zählen zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren des Schlaganfalls. Frühzeitiges Erkennen und Behandeln veränderbarer Risiken sind wirksame Werkzeuge in der Prävention (Tabelle 1).
Dabei kommt dem VHF besondere Bedeutung zu, verfünffacht es doch das Schlaganfallrisiko – und zwar unabhängig davon, ob es paroxysmal oder persistierend vorhanden ist. Etwa die Hälfte der Betroffenen bemerkt jedoch nichts davon. Durch Tasten des eigenen Pulses oder die Anzeige von Pulsunregelmäßigkeiten beim Blutdruckmessen kann der unregelmäßige Herzschlag möglicherweise erkannt werden. Da beim VHF mit der oralen Antikoagulation eine wirksame Prävention zur Verfügung steht, ist das EKG-Monitoring besonders bedeutsam.
Risikofaktor | Risikoerhöhung | Maßnahmen |
---|---|---|
Vorhofflimmern | 5-fach | selbst erkennen: Puls regelmäßig tasten, bei Blutdruckmessung auf Arrhythmien achten |
Bluthochdruck | 3- bis 5-fach | regelmäßige Kontrolle, auch Selbstmessung zu Hause |
Diabetes mellitus | 2- bis 3-fach | regelmäßige Kontrolle der Blutzuckerwerte |
Rauchen | 2- bis 2,5-fach | Verhalten kritisch betrachten und modifizieren: Rauchen, Alkohol, Ernährung, körperliche Aktivität |
Fettstoffwechselstörung | 2-fach | Verhalten kritisch betrachten und modifizieren: Rauchen, Alkohol, Ernährung, körperliche Aktivität |
Bewegungsmangel | 1,5- bis 2-fach | Verhalten kritisch betrachten und modifizieren: Rauchen, Alkohol, Ernährung, körperliche Aktivität |
schädlicher Alkoholkonsum | 2- bis 3-fach | Verhalten kritisch betrachten und modifizieren: Rauchen, Alkohol, Ernährung, körperliche Aktivität |
Schlafapnoe-Syndrom | 2- bis 3-fach | Symptome erkennen: Schnarchen, Atempausen im Schlaf, Tagesmüdigkeit |
Zudem erhöhen arterieller Hypertonus, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Nikotin- und übermäßiger Alkoholkonsum sowie Übergewicht und der damit oft assoziierte Bewegungsmangel das Risiko (1).
Ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom wurde als Risikofaktor bei zwei bis drei von vier Schlaganfallpatienten identifiziert, verbunden mit einer erhöhten Sterblichkeit und einem schlechteren funktionellen Outcome.
Chronischer Stress kann indirekt das Schlaganfallrisiko erhöhen, unter anderem infolge eines dauerhaft erhöhten Blutdrucks. Zudem begünstigt Stress ungesunde Ernährung, Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum.