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Schlaganfall

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Jeder Schlaganfall ist ein Notfall! Akut kommt es unter anderem zu Sprach- oder Sehstörungen sowie Lähmungen. Ein rascher Therapiebeginn ist maßgeblich für eine Erholung. Für die Primär- und Sekundärprophylaxe ist entscheidend, Risikofaktoren konsequent zu behandeln.
Kirsten Dahse
Silke Wunderlich
14.02.2021  08:00 Uhr

Diagnostik

Aufgrund der Zeitabhängigkeit der Akuttherapie bedarf es einer raschen Initialdiagnostik. Neben Anamnese (mit Berücksichtigung der Vormedikation), neurologischer Untersuchung und Erfassen der Gerinnungsparameter im Blut ist die zerebrale Bildgebung mittels Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) inklusive Gefäßdarstellung maßgeblich. Sie dient der Abgrenzung des ischämischen vom blutigen Schlaganfall, was entscheidend ist für mögliche Rekanalisationsbehandlungen.

Die weiterführende Diagnostik dient insbesondere der Abklärung der Schlaganfallursache. Hierzu gehören immer ein Langzeit-EKG, eine Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Gefäße sowie des Herzens und die Abklärung der Risikofaktoren. Im Einzelfall können eine erweiterte Gerinnungsdiagnostik, die Bestimmung von Vaskulitis-Parametern im Blut oder eine Liquoruntersuchung erforderlich werden.

Akuttherapie des Schlaganfalls

Ist der Schlaganfall diagnostiziert, basiert die Akutbehandlung auf vier Säulen:

  • Stabilisierung der Vitalfunktion,
  • Wiedereröffnung von Gefäßverschlüssen beim ischämischen Schlaganfall,
  • Vermeidung eines erneuten Schlaganfalls und
  • Verringerung von Folgeschäden.

Mithilfe von Medikamenten (Lysetherapie) oder Katheterverfahren gelang es in den letzten Jahren immer besser, die lebensgefährlichen Blockaden im Gehirn aufzulösen. Hierdurch überleben Patienten häufiger und haben weniger schwere Einschränkungen.

Eine intravenöse Lyse kann innerhalb der ersten 4,5 Stunden nach Beginn der Symptome eingeleitet werden. Hierbei wird Alteplase (recombinant tissue plasminogen activator, rtPA) als Infusion über eine Stunde verabreicht. Durch Aktivierung des körpereigenen Abbauenzyms Plasminogen wird im besten Fall das Gerinnsel rasch aufgelöst und das verschlossene Hirngefäß wiedereröffnet. In den ersten drei Stunden ist der Effekt besonders hoch, in den folgenden anderthalb Stunden verringert er sich deutlich. Die engmaschige Überwachung der Patienten ist aufgrund des mit der Lyse verbundenen Blutungsrisikos besonders wichtig; vor allem der Blutdruck sollte Werte über 160 mmHg systolisch nicht übersteigen.

Bei etwa 10 Prozent der Patienten ist ein großes hirnversorgendes Gefäß verschlossen. Dann können hierauf spezialisierte Neuroradiologen das Gerinnsel mittels minimalinvasiver Katheterverfahren (Thrombektomie, Grafik 2) entfernen und so die Hirndurchblutung wiederherstellen. Auch hier gilt: Time is brain. Je schneller therapiert wird, am besten innerhalb der ersten sechs Stunden, desto besser sind die Erfolge (11). Selbst wenn der genaue Zeitpunkt des Schlaganfalls nicht bekannt ist, besteht manchmal noch die Option einer rekanalisierenden Therapie.

Nach der Akutbehandlung ist eine engmaschige Überwachung der Patienten unter Kontrolle der Vitalwerte und des neurologischen Zustands erforderlich. Auf den Stroke Units beginnt ein Team aus Ärzten, Pflegern und Therapeuten sofort den Kampf gegen die Folgen des Schlaganfalls. Mögliche Komplikationen wie epileptische Anfälle oder erhöhter Hirndruck müssen – auch zur Vermeidung von Folgeschäden – rasch behandelt werden. Manchmal sind bei sehr großen Schlaganfällen auch operative Maßnahmen erforderlich, in der Regel mit Behandlung auf einer Intensivstation.

Die rasche Einleitung einer Sekundärprophylaxe ist maßgeblich, um Reinfarkte zu verhindern. 50 bis 80 Prozent der Patienten können anfangs nicht richtig schlucken und haben somit ein hohes Pneumonie-Risiko. Logopäden beginnen deshalb noch am Krankenbett mit ihrer Behandlung. Zudem unterstützen Physio- und Ergotherapeuten diesen frühen Rehabilitationsprozess. In der Regel erfolgt eine Anschlussbehandlung in einer spezialisierten Rehaklinik.

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