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Gesunde Vielfalt

Ist das Mikrobiom optimierbar?

Das menschliche Mikrobiom wirkt sich vielfältig auf die Gesundheit aus. Es beeinflusst das Immunsystem, die Wirkung von Arzneimitteln und das Risiko für bestimmte Erkrankungen. Wie lässt sich die mikrobielle Diversität positiv beeinflussen? Und ist es sinnvoll, das eigene Mikrobiom zu testen?
AutorKontaktSilke Kerscher-Hack
Datum 29.09.2024  08:00 Uhr

Mikrobiom modulieren bei gastrointestinalen Infekten

Nach einer Antibiotikabehandlung tritt bei drei von zehn Personen eine Dysbiose auf, da die Medikamente neben den Krankheitserregern auch die Darmmikrobiota angreifen und die Darmbarriere beeinträchtigen. Dadurch können Antibiotika-resistente Pathogene eindringen und Durchfall verursachen. An 15 bis 20 Prozent der Antibiotika-assoziierten Durchfallerkrankungen ist C. difficile beteiligt, die vor allem bei älteren Patienten schwer verlaufen können.

Probiotika zur Vorbeugung solch einer CDI empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) derzeit jedoch nicht, da klinische Studien den Nutzen nicht zweifelsfrei belegen (Empfehlung offen). Insbesondere bei Personen mit Immunsuppression oder zentralvenösen Kathetern können sie schwerwiegende Nebenwirkungen wie systemische Infektionen hervorrufen.

Eine Therapieoption bei rezidivierender CDI stellt im Anschluss an eine Standardtherapie der fäkale Mikrobiomtransfer (Stuhl-, Fäkaltransplantation) dar, der dabei hilft, das Gleichgewicht der bakteriellen Zusammensetzung wiederherzustellen. Laut einem Cochrane Review aus dem Jahr 2023 wirken Stuhltransplantationen häufig besser als Antibiotikabehandlungen.

Dabei wird Stuhl oder aus dem Stuhl gewonnene Bakterien einer gesunden Person in den Gastrointestinaltrakt einer Person übertragen, deren Darmflora geschädigt ist. Der Wirkmecha-nismus und die therapeutischen Bestandteile sind noch nicht vollständig geklärt. In Deutschland unterliegt der fäkale Mikrobiomtransfer dem Arzneimittelgesetz und darf deshalb nur unter bestimmten Bedingungen im Rahmen individueller Heilversuche durchgeführt werden.

Infektionen mit Helicobacter pylori hingegen erhöhen das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken. Das Bakterium löst eine Fülle onkogener Prozesse aus, die unter anderem die Magenschleimhaut verändern und zur intestinalen Metaplasie – also der Umwandlung von Zellarten in andere – führen. Der Verlust von Becherzellen und der erhöhte pH-Wert verändern zudem das Mikrobiom im Magen in der Art, dass Laktobazillen, Enterokokken und Parvimonas vermehrt vorkommen.

Die Helicobacter-pylori-Eradikationstherapie ist die einzige evidenzbasierte Mikrobiom-modulierende Therapie, um Magenkarzinomen vorzubeugen.

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