Gesetzesänderungen für Apotheken-Impfungen geplant |
Benjamin Rohrer |
30.11.2021 17:14 Uhr |
Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz hat gemeinsam mit der geschäftsführenden Bundesregierung und den Länderchefs beschlossen, dass künftig auch Apotheker gegen das Coronavirus impfen sollen. / Foto: picture alliance/dpa
Die Coronavirus-Lage ist weiterhin angespannt. Die Zahl der Neuinfektionen ist weiterhin hoch, zeitgleich mehrt sich die Zahl der Patienten auf Intensivstationen. In einigen Regionen sind die Kliniken bereits am Limit angekommen, sodass Patienten in andere Bundesländer ausgeflogen werden müssen. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hatte kürzlich eine Adhoc-Stellungnahme veröffentlicht, in der sie neben Kontaktbeschränkungen und einer strikten 2G-Regel forderte, dass Apotheker ins Impfgeschehen eingebunden werden sollen.
Dieser Empfehlung will die Politik nun offenbar folgen. Obwohl sich die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten und die Bundesregierung bei ihrer letzten Zusammenkunft noch gegen Coronavirus-Impfungen in Apotheken ausgesprochen haben, wollen sie nun tätig werden. Der PZ lag am heutigen Dienstagnachmittag eine Beschlussvorlage der Länderchefs und der Bundesregierung vor. An der Sitzung waren auch Vertreterinnen und Vertreter der designierten Bundesregierung beteiligt. In der Vorlage heißt es, dass nun ein »Akt der nationalen Solidarität« dafür sorgen müsse, dass sich die Lage wieder entspannt. Mehreren Medienberichten zufolge soll diese Vorlage am heutigen Dienstag mehrheitlich beschlossen worden sein. Am kommenden Donnerstag soll die Runde allerdings fortgesetzt werden, unter anderem um die Details der Regelungen festzuzurren.
Weiter heißt es in der Beschlussempfehlung, dass man sich »aus der Lage herausimpfen« müsse. Die Länderchefs und die Bundesregierung wollen erreichen, dass bis Weihnachten weitere 30 Millionen Erst-, Zweit- und Drittimpfungen verabreicht werden. Dazu habe man einen Bund-Länder-Krisenstab im Bundeskanzleramt eingerichtet. Unter anderem soll es dort um die Impfstofflogistik sowie die Verteilung der Impfstoffe gehen. Gleich an zweiter Stelle in der Vorlage heißt es, dass der Kreis der Impfberechtigten erweitert werden soll. Kurzfristig sollten Ärzte die Impfungen delegieren – an Apotheker und Pflegefachkräfte, beispielsweise in Altenheimen. Damit aber noch nicht genug. Denn: »Dauerhaft« müsse eine gesetzliche Änderung her, die es Apothekern und Zahnärzten ermögliche, gegen das Coronavirus zu immunisieren.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.