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Herpes-Viren

Einmal infiziert, immer infiziert

Herpesviren, die Ursache unter anderem des häufig vorkommenden Lippenherpes oder der Gürtelrose sind, gelten – der Name (altgriechisch: herpein = kriechen) deutet es bereits an – als tückisch und trickreich. Zumeist über lange Zeit latent im Körper existent, können sie unerwartet zum Ausbruch spezifischer Infektionen führen, die sich dann vielfach schleichend verstärken.
Daniel Finke
30.01.2022  08:00 Uhr

Aciclovir, Famciclovir & Co.

Ob oral oder parenteral, ob Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir oder Brivudin: Die Herpes-zoster-Therapie sollte möglichst frühzeitig, das heißt nach dem Auftreten der ersten Hautveränderungen, am besten innerhalb von 72 Stunden oder zumindest noch in der Zeit, in der frische Bläschen vorhanden sind, gestartet werden, da in der Vermehrungsphase der Viren die meisten Therapie-Effekte erzielt werden können.

Denn: Aciclovir inhibiert in seiner aktiven Form als Triphosphat die Virus-DNA-Polymerase und hemmt so die Virusreplikation. Die frühzeitige Therapie beschleunigt die Heilung der Hautläsionen und lindert den Gürtelrose-assoziierten Nervenschmerz. Auch wird das Risiko einer Post-Zoster-Neuralgie deutlich reduziert.

Ergebnisse aus randomisiert-kontrollierten Studien deuten auf eine Überlegenheit von Valaciclovir gegenüber Aciclovir hinsichtlich der Dauer und/oder Schwere des Zoster-assoziierten Schmerzes. Allerdings ist nur Aciclovir zur parenteralen Therapie komplizierter Krankheitsverläufe zugelassen. Famciclovir kann oral, Aciclovir intravenös bis zu zehn Tagen gegeben werden, wobei die Dosierungen bei Einschränkungen der Nierenfunktion stets angepasst werden müssen (10, 11).

Das Nukleosid-Analogon Brivudin hemmt über seinen Hauptmetaboliten Bromovinyluracil (BVU) die Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD), ein Enzym, das Pyrimidin-basierte Arzneimittel verstoffwechselt. Dementsprechend können deren Wirkspiegel auf toxische Level steigen. »Zu den klassischen Symptomen dieser Wechselwirkung zählen Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Mukositis, Knochenmark- und Blutbildschäden; zum Teil kann diese innerhalb weniger Tage zum Tode führen«, informiert aktuell die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Brivudin ist daher kontraindiziert bei Patienten, die kürzlich eine chemotherapeutische Behandlung mit Fluoropyrimidinen wie 5-Fluorouracil (5-FU) erhalten haben, derzeit erhalten oder innerhalb der nächsten vier Wochen erhalten sollen.

Neben der antiviralen Therapie ist bei immunkompetenten Patienten eine sorgfältige Hautpflege indiziert, um die Heilung der Läsionen und das Sistieren des mit Herpes zoster assoziierten Schmerzes zu beschleunigen.

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