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Herpes-Viren

Einmal infiziert, immer infiziert

Herpesviren, die Ursache unter anderem des häufig vorkommenden Lippenherpes oder der Gürtelrose sind, gelten – der Name (altgriechisch: herpein = kriechen) deutet es bereits an – als tückisch und trickreich. Zumeist über lange Zeit latent im Körper existent, können sie unerwartet zum Ausbruch spezifischer Infektionen führen, die sich dann vielfach schleichend verstärken.
AutorKontaktDaniel Finke
Datum 30.01.2022  08:00 Uhr

Typische Lippensymptome

Herpes labialis kündigt sich durch typische Symptome wie Kribbeln, Brennen, Spannungsgefühlen der Haut, Rötungen oder leichte Schmerzen entlang der Lippe an. Dieser Beginn wird auch als »Prodromalstadium« beschrieben. Im weiteren Krankheitsverlauf erscheinen gerötete Papeln, die sich zu flüssigkeitsgefüllten, hoch infektiösen Bläschen entwickeln können. Daher wird dieses Stadium auch als »Erythem- oder Bläschenstadium« bezeichnet.

Nach drei bis fünf Tagen platzen die Bläschen auf, verkrusten und verschorfen. Die Rede ist jetzt vom »Ulzerations- und Verkrustungsstadium«, in dem viele Betroffene über noch deutlicheren Juckreiz und Schmerz berichten. Nach im Schnitt sieben bis zehn Tagen sind die Hautläsionen ohne Narbenbildung abgeheilt.

Zum Teil können die Betroffenen Fieber oder Nervenschmerzen in weiteren Hautarealen entwickeln, die die ärztliche Konsultation unumgänglich machen. Differenzialdiagnostisch müssen nicht zuletzt eine Syphilis, rezidivierende Aphthen oder Kontaktdermatitiden ausgeschlossen werden (5).

Es existiert keine kausale Therapie. Die Behandlungsmaßnahmen beschränken sich auf die Linderung der Symptome und die Beschleunigung des Abheilungsprozesses. Lokal und rezeptfrei stehen hier Gele und Cremes mit den Wirkstoffen Aciclovir und Penciclovir sowie Zinksulfat und Heparin oder aber – bei leichteren Verläufen – Phytotherapeutika wie Melissenblätter-Extrakte zur Verfügung. Die Inhaltsstoffe hoch konzentrierter Melissenblätter-Extrakte scheinen in der Lage zu sein, die Aktivität der Herpesviren zu mindern sowie die für die Viren notwendigen Oberflächenrezeptoren der Haut zu blockieren und so das Eindringen der Viren zu verhindern.

Aciclovir wird nicht nur oral, sondern nach ärztlicher Verordnung bei schweren und rezidivierenden Verlaufsformen und Ausbreitungen, zum Beispiel über die Lippen hinaus an den Wangen in Richtung Auge, auch intravenös appliziert (1). Als Guanosinanaloga werden Aciclovir und Penciclovir nach der intrazellulären Aktivierung bei der Neubildung der viralen DNA in den Strang eingebaut. Dadurch kommt es im weiteren Verlauf zur Hemmung der DNA-Polymerase und somit zum Abbruch der Virusreplikation.

Auch Wirkstoffe wie Docosanol, die das Eindringen des Virus durch die Plasmamembran der menschlichen Zelle verhindern, können den Abheilungsprozess begünstigen. In In-vitro-Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Docosanol die Fusion zwischen dem lipidumhüllten Virus HHV 1 und der Plasmamembran der menschlichen Zelle stört und so offenbar ebenfalls das Eindringen der Viren in die menschlichen Zellen verhindert. Der letztliche Wirkmechanismus ist allerdings bis heute nicht geklärt. Aktuell befinden sich keine zu beziehenden Fertigarzneimittel mit diesem Inhaltsstoff am deutschen Markt.

Zinksulfat hingegen hat vorrangig adstringierende Eigenschaften, die mit Unterstützung von Heparin in Zink/Heparin-Topika die hemmende Wirkung noch verstärken sollen. Die Erfolgsquoten werden im Vergleich zu den weiteren beschriebenen Maßnahmen eher als gering eingestuft.

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