Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Covid-19-Medikamente

Diese Ansätze gibt es

Die Liste der Substanzen, die eine Zulassung zur Behandlung von Covid-19 haben, ist bisher kurz. Sehr lang ist dagegen die Liste derjenigen Stoffe, die auf eine Wirksamkeit gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 oder bei Covid-19 getestet werden. Wie auf manchen Gästelisten entdeckt man einige alte Bekannte und viele Unbekannte. Und wie bei einer großen Party ist es schier unmöglich, auf alle einzugehen.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 08.11.2020  08:00 Uhr

Neue Virustatika und neue Targets

Die Liste antiviral wirksamer Substanzen, die sich in Studien gegen das Coronavirus bewähren sollen, wird immer länger. Aus der Onkologie sind die sogenannten MEK-Hemmer bekannt, die in den RAS/RAF/MEK/ERK-Signalweg eingreifen. ATR-002 ist ein MEK-Hemmer, der zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen soll. Von der Blockade des Signalwegs erhofft man sich eine immunmodulatorische Wirkung. Darüber hinaus gibt es eine antivirale Aktivität. Denn durch Blockade des Enzyms MEK unterbindet ATR-002 den Export von viralen Genom-Protein-Komplexen vom Zellkern ins Zytoplasma und verhindert so die Bildung neuer funktionaler Viruspartikel. Dadurch wird die Viruslast im Körper reduziert.

Auch das Wirkprinzip von APN01 ist interessant. SARS-CoV-2 nutzt das Protein Angiotensin-Converting-Enzym (ACE2) als Corezeptor auf der Oberfläche menschlicher Zellen, um in diese einzutreten. APN01 gaukelt dem Coronavirus vor, es sei die Eintrittspforte zur Zelle. Statt an den Corezeptor auf der Zelloberfläche zu binden, docken die Viren an den Arzneistoffkandidaten – ein rekombinantes humanes ACE2 – an.

Weitere Testkandidaten sind das bekannte Nukleosid-Analogon Ribavirin, das weniger bekannte Purin-Nukleotid-Prodrug AT-527 sowie Danoprevir, ein Inhibitor der NS3/4A-Protease von Hepatitis-C-Viren. Clevudin ist ein Pyrimidin-Analogon mit gesicherter Aktivität gegen Hepatitis-B-Viren. Auch das toxische Ipecacuanha-Alkaloid Emetin soll antivirale Eigenschaften haben, indem es – auch bei anderen Viren – deren Replikation und den Eintritt in die Wirtszellen hemmt.

Der Antikörper Meplazumab ist gegen den Rezeptor CD147 auf Wirtszellen gerichtet. Neben der Bindung an den ACE2-Rezeptor scheint SARS-CoV-2 mit dem Spike-Protein auch daran zu binden, was Meplazumab unterbinden und damit den Eintritt in die Zelle reduzieren soll. Ein anderes Target weisen zwei weitere Kandidaten auf: Sowohl Nafamostat als auch Camostat hemmen die transmembranäre Serinprotease 2 (TMPRSS2). SARS-CoV-2 benötigt dieses im menschlichen Körper vorhandene Enzym, um in die Wirtszelle einzudringen. Beide Arzneistoffe sind schon seit vielen Jahren, vor allem in Asien, bekannt.

Ein aus einer Seescheide gewonnener Arzneistoff, Plitidepsin, hemmt den Elongationsfaktor-1-alpha (EF1A). Dabei handelt es sich um ein für die Translation genetischer Informationen an den Ribosomen wichtiges menschliches Protein. SARS-CoV-2-Viren sind darauf angewiesen, um in der Wirtszelle das Nucleoprotein N für die Reproduktion zu translatieren.

Viel besser bekannt sind Famotidin und Ivermectin. In Megadosen als Infusion verabreicht wurde das Magenmittel Famotidin vor einigen Monaten ins Spiel gebracht. Es soll mit hoher Wahrscheinlichkeit an das virale Enzym Papain-ähnliche Protease (Papain-like Protease) binden und so die Virusreplikation hemmen. Beim Antiparasitikum Ivermectin wird vermutet, dass es den Import von Virusproteinen in den Zellkern inhibiert und dass dieser Mechanismus auch bei SARS-CoV-2 zum Tragen kommt.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa