Die Jugend isst zu ungesund |
So variiert die Empfehlung für Jungen und Mädchen zwischen zwölf und 17 Jahren je nach Alter und Geschlecht zwischen 280 und 410 g Obst pro Tag. Von den Mädchen dieser Altersspanne gelang es nicht einmal jeder Sechsten, die empfohlene Menge Obst zu verzehren. Ein Viertel der Mädchen schaffte immerhin mehr als die Hälfte der Empfehlung. Von den Jungen erreichte nicht einmal jeder 14. den Referenzwert, etwa jeder Siebte immerhin mehr als die Hälfte davon (4).
Ähnlich verbesserungswürdig fiel der Gemüseverzehr in der EsKiMo-II-Studie aus. Der geschlechter- und altersabhängige Gemüse-Richtwert beträgt in der Altersklasse der 12- bis 17-Jährigen 230 bis 440 g pro Tag. Nur knapp jedes fünfte Mädchen sowie knapp einer von 14 Jungen verzehrten ausreichend Gemüse. Mehr als die Hälfte der empfohlenen Menge schafften etwa jedes dritte Mädchen sowie gut jeder vierte Junge.
Ein Weihnachtsmarkt lädt zum Naschen ein. Süße und fette Speisen schmecken besonders gut. Jedoch essen viele Jugendliche generell zu viele Süßigkeiten, Wurst und Fleisch, aber zu wenig Obst und Gemüse. / Foto: Adobe Stock/NDABCreativity
Wurst, Fleisch und die sogenannten »geduldeten Lebensmittel« stehen dagegen offenbar hoch im Kurs. Letzteres ist ein Sammelbegriff und umfasst stark fett- und zuckerhaltige Lebensmittel wie Süßspeisen, Chips oder Limonaden. Die Mehrheit der Jungen (61 Prozent) sowie etwa die Hälfte der Mädchen zwischen zwölf und 17 Jahren überschritten die Empfehlung für Fleisch um mindestens die Hälfte. Sehr ähnliche Werte ergaben sich für den Konsum der geduldeten Lebensmittel.
Positiv entwickelt hat sich dagegen das Trinkverhalten der Jugendlichen. Das ergab der Vergleich der Ergebnisse der beiden RKI-Ernährungsstudien »EsKiMo I« (2006) und »EsKiMo II« (2015 bis 2017). Die Jugendlichen konsumieren deutlich seltener Alkohol. Innerhalb von zehn Jahren ist der Anteil von Wasser an der täglichen Flüssigkeitszufuhr um etwa ein Viertel gestiegen. Der Limonadenkonsum ist dagegen um 30 Prozent zurückgegangen. Die verzehrten Mengen der Süßgetränke sind dennoch zu hoch (4).