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Coronavirus-Pandemie

Die Impfstoffe kommen

Vier Covid-19-Impfstoff-Kandidaten warten zeitnah auf eine Zulassung in der EU. Andere werden sehr schnell folgen. Die Impfstoffe basieren auf unterschiedlichen Prinzipien. Was ist bisher zu den Vor- und Nachteilen bekannt? Welche Fragen sind noch offen? Eine Übersicht.
Theo Dingermann und Christina Hohmann-Jeddi
13.12.2020  08:00 Uhr

In der modernen Geschichte wurden noch nie Impfstoffe als so wesentlich für die Wiederherstellung der Normalität in der Gesellschaft angesehen wie die Impfstoffe zum Schutz vor Covid-19. Die Epidemie hat sich schnell zur Pandemie ausgeweitet und das neue Virus SARS-CoV-2 hat keinen Aspekt des Lebens verschont.

Entsprechend hoch waren die Erwartungen an die Pharmaindustrie. Diese hat die Herausforderung angenommen und mit »Warp Speed« oder »Lightspeed« Impfstoffe entwickelt. Offenbar mit Erfolg, wie die bisherigen Wirksamkeitsdaten aus den ersten Phase-III-Studien ganz verschiedener Impfstoffkonzepte zeigen. Innerhalb von zwei Wochen meldeten drei Unternehmen ihre Daten: Die mRNA-Vakzine des Konsortiums Biontech/Pfizer schützt zu 95 Prozent, die mRNA-Vakzine des US-Unternehmens Moderna zu 94,5 Prozent und der Vektorimpfstoff von Astra-Zeneca in Kooperation mit der Universität Oxford zu 62 beziehungsweise 90 Prozent vor einer Covid-19-Erkrankung. Zwei Vakzinen stehen unmittelbar vor der EU-Zulassung, eine hat am 2. Dezember bereits eine Notfallzulassung in Großbritannien erhalten – und das nicht einmal ein Jahr, nachdem das Genom des Erregers veröffentlicht wurde (Kasten).

Diese bisher unvorstellbare Geschwindigkeit, mit der diese Impfstoffe entwickelt wurden, ist auf der einen Seite sehr zu begrüßen. Vielen macht sie aber auch Angst, weil einige Vakzinen auf ganz neuen Impfprinzipien basieren. Ganz wichtig ist jetzt Aufklärung. Wie war so eine rasche Entwicklung möglich? Gab es Abstriche bei der Sicherheit?

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