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Medizinprodukte

Branche fordert Qualitäts-Wettbewerb

06.11.2012  15:22 Uhr

Von Ev Tebroke, Berlin  / Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat von Politik und Selbstverwaltung gefordert, sich stärker an der Qualität der Patientenversorgung zu orientieren. Meinrad Lugan, BVMed-Vorstandsvorsitzender, sagte auf dem 13. Berliner Medienseminar: »Wir brauchen einen Wettbewerb um die beste Qualität der medizinischen Versorgung, nicht um den billigsten Preis ohne Rücksicht auf Qualität und Qualifikation.«

Um die Versorgungsqualität zu sichern, sei nicht allein das Produkt maßgeblich, sondern insgesamt das Zusammenspiel von Produkt, Arzt und Patient. »Wir müssen wegkommen von dem reinen Produktfokus hin zu einem qualitätsgesicherten Versorgungsprozess«, sagte der BVMed-Chef. Gerade bei komplexeren Medizintechnologien sei das Thema Aus- und Weiterbildung der Ärzte und Operateure von besonderer Bedeutung.

 

Was die Nutzenbewertung betrifft, so bedarf es nach Ansicht des Verbandes einer eigenen Systematik für Medizinprodukte, die nach Risikoklassen und Modifikationsgrad differenziert. Damit wäre bei neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden klar: »Wo brauchen wir randomisierte kontrollierte Studien? Wo sind klinische Daten erforderlich? Wo sind andere Daten, beispielsweise aus Registern, ausreichend?«, sagte Lugan. Die Diskussionen in den letzten Monaten hätten gezeigt, dass sich der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) und das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf der einen sowie Industrie, Kliniken und Ärzte auf der anderen Seit un­einig sind, wenn es um die Durchführbarkeit von Studien mit Medizinprodukten geht. /

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