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Gichttherapie

Auf die Adhärenz kommt es an

Viele Gichtpatienten nehmen ihr Allopurinol nur bei Bedarf ein, wenn der Zeh wieder weh tut. Das Apothekenpersonal kann ihnen den Nutzen der Medikation erklären. Denn nur Patienten, die wissen, warum, wie und wann sie ihre Arzneimittel einnehmen müssen, bringen die notwendige Adhärenz für eine erfolgreiche Therapie auf.
Barbara Staufenbiel
23.12.2021  09:00 Uhr

Urikosurika und Urikolytika

Urikosurika hemmen die tubuläre Rückresorption von Harnsäure und sind Mittel zweiter Wahl. Sie werden eingesetzt bei Unverträglichkeiten und Kontraindikationen von Allopurinol.

Probenecid und Benzbromaron erhöhen die Harnsäureausscheidung, Tophi werden abgebaut. Die Dosierung erfolgt einschleichend. Vor allem bei Gabe von Benzbromaron sind die Leberenzyme regelmäßig zu kontrollieren. Da sich die Konzentration von Harnsäure in der Niere erhöht, steigt das Risiko für die Bildung von Nierensteinen. Daher sollte das Apothekenpersonal den Patienten auf die verstärkte Flüssigkeitszufuhr und die korrekte Anwendung der begleitenden Medikation (Kaliumcitrat/ Natriumhydrogencarbonat) zur Einstellung des Harn-pH-Werts auf 6,2 bis 6,8 hinweisen.

Die Idee, Xanthinoxidase-Hemmstoffe und Urikosurika zur Therapiemaximierung in einer Tablette zu kombinieren, hat sich als wenig effektiv erwiesen.

Ein weiteres Urikosurikum ist Lesinurad, ein URAT1-Inhibitor, mit nephrotoxischer Nebenwirkung. Die Zulassung der Fixkombination mit Allopurinol wurde im Juli 2020 auf Antrag des Zulassungsinhabers in Deutschland widerrufen.

Losartan und Fenofibrat haben eine harnsäuresenkende Nebenwirkung, was für die oft metabolisch multimorbiden Patienten günstig ist. Wegen fehlender randomisierter Studien gibt es hierfür keine Empfehlung in den Leitlinien.

Pegloticase (pegylierte rekombinante Uricase) ist ein Reservemedikament bei besonders schwerer Gicht und bei Nichtansprechen auf Höchstdosen von Xanthinoxidase-Hemmstoffen. Es ist in Deutschland nicht zugelassen.

Rasburicase (rekombinante Uratoxidase) ist ein Urikolytikum, das Harnsäure in das wasserlösliche, renal gängige Allantoin umwandelt. Es wird vor allem bei akuter Hyperurikämie sowie massiver sekundärer Hyperurikämie (Tumorlyse-Syndrom), eingesetzt.

Wie lange therapieren?

Die harnsäuresenkende Therapie ist aufgrund der chronischen Stoffwechselstörung eine Dauer- und keine Bedarfstherapie. Das Apothekenpersonal sollte die Adhärenz der Patienten unterstützen.

Die Therapie kann ohne ausreichende Evidenz nach frühestens fünf Jahren bei symptomfreien Patienten mit einem Serumharnsäurewert unterhalb von 416 μmol/l (7 mg/dl) beendet werden. Tophi sollten erst aufgelöst sein; dann kann die Medikation nach fünf Jahren abgesetzt werden – sofern keine neuen Ablagerungen entstanden sind. Allerdings bildet sich in der Regel ein neuer Tophus.

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