Edoxaban|Lixiana®|20|2015 |
Daiichi Sankyo Deutschland GmbH
15 mg Filmtabletten
30 mg Filmtabletten
60 mg Filmtabletten
Lixiana ist zugelassen zur Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen embolischen Ereignissen (SEE) bei Erwachsenen mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (NVAF) und mindestens einem Risikofaktor wie kongestiver Herzinsuffizienz, Hypertonie, Alter über 75 Jahren, Diabetes mellitus, Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke (TIA) in der Anamnese. Außerdem ist es indiziert zur Behandlung tiefer Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien (LE) sowie zur Prophylaxe rezidivierender TVT und LE bei Erwachsenen.
Wie Rivaroxaban und Apixaban ist auch Edoxaban ein hoch selektiver, direkter und reversibler Inhibitor von Faktor Xa. Dieser ist eine Serinprotease in der gemeinsamen Endstrecke der Gerinnungskaskade. Edoxaban hemmt den freien Faktor Xa und die Prothrombinase-Aktivität. In der Folge nimmt die Thrombinbildung ab, die Gerinnungszeit wird länger, und das Risiko einer Thrombusbildung sinkt. Die pharmakodynamischen Effekte setzen rasch, das heißt innerhalb von einer bis zwei Stunden, ein.
Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 60 mg Edoxaban unabhängig von den Mahlzeiten. Bei Patienten mit mäßig oder stark eingeschränkter Nierenfunktion, einem Körpergewicht unter 60 kg und bei gleichzeitiger Anwendung der PGP-Inhibitoren Ciclosporin, Dronedaron, Erythromycin oder Ketoconazol wird die Dosis halbiert. Bei schwerer Leberfunktionsstörung wird Lixiana nicht empfohlen.
Da Edoxaban vorwiegend im oberen Gastrointestinaltrakt resorbiert wird, kann die Aufnahme verringert sein, wenn der Patient Arzneimittel einnimmt oder an Krankheiten leidet, die die Magenentleerung beschleunigen und die Darmmotilität steigern.
Wichtig ist die Wechselwirkung mit PGP-Inhibitoren, da Edoxaban ein Substrat dieses Efflux-Transporters ist. Wird dieser gehemmt, steigen die Edoxaban-Plasmakonzentrationen. Aus diesem Grund wird die Dosis bei gleichzeitiger Anwendung von Ciclosporin, Dronedaron, Erythromycin oder Ketoconazol auf 30 mg Edoxaban einmal täglich reduziert. Bei gleichzeitiger Gabe von Chinidin, Verapamil oder Amiodaron ist keine Dosisreduktion notwendig.
Nimmt der Patient dagegen PGP-Induktoren wie Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital oder Johanniskraut ein, kann die Plasmakonzentration von Edoxaban sinken. Bei solchen Kombinationen ist daher Vorsicht geboten.
Sehr häufige Nebenwirkungen (bis zu 1 von 10 Personen) in den beiden Hauptstudien zu Edoxaban waren Blutungen aus der Haut und dem Weichgewebe, Nasenbluten (Epistaxis) sowie Vaginalblutungen. Blutungen können an jeder Körperstelle auftreten und schwer und sogar tödlich verlaufen. Weiterhin häufig waren Anämie, Ausschlag und anomale Leberfunktionstests.
Die Liste der Gegenanzeigen ist lang. So darf Edoxaban unter anderem nicht angewendet werden bei Patienten mit klinisch relevanten akuten Blutungen, Lebererkrankungen, die mit Koagulopathie und einem klinisch relevanten Blutungsrisiko einhergehen, sowie bei Läsionen oder klinischen Situationen, die ein signifikantes Risiko für eine schwere Blutung darstellen. Wegen des erhöhten Blutungsrisikos ist auch die gleichzeitige Anwendung von Edoxaban und anderen Antikoagulanzien kontraindiziert. Ebenfalls kontraindiziert ist Edoxaban bei Patienten mit nicht eingestellter schwerer Hypertonie sowie während Schwangerschaft und Stillzeit.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Edoxaban wurde in einem umfangreichen Vergleichs-Studienprogramm geprüft. In der zulassungsrelevanten Studie ENGAGE AF-TIMI 48, einer multizentrischen, randomisierten, doppelblinden Parallelgruppenstudie der Phase 3, wurden 21.105 Patienten im Durchschnitt 2,5 Jahre lang untersucht. Edoxaban 60 mg oder 30 mg waren zur Vorbeugung von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei Patienten mit Vorhofflimmern ebenso wirksam wie das Antikoagulans Warfarin. Der Hauptindikator für die Wirksamkeit war die Zahl der Schlaganfälle und Embolien pro Jahr. 182 Patienten unter Edoxaban sowie 232 Patienten unter Warfarin erlitten zum ersten Mal eine Embolie oder einen Schlaganfall (entspricht 1,2 Prozent unter Edoxaban und 1,5 Prozent unter Warfarin). Die Rate an hämorrhagischen Schlaganfällen war unter Edoxaban niedriger (0,26 versus 0,47 Prozent).
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Edoxaban in der Behandlung von Blutgerinnseln bei Patienten mit TVT und LE sowie zur Rezidivprophylaxe wurden in der Studie Hokusai-VTE mit 8290 Patienten geprüft. Auch hier war Lixiana dem Warfarin nicht unterlegen (Rezidivrate unter Edoxaban 3,2 Prozent versus 3,5 Prozent). Die Sicherheitsanalyse ergab, dass die Rate an klinisch relevanten Blutungen unter dem Neuling signifikant geringer war (8,5 versus 10,3 Prozent).
Bei der Lagerung von Lixiana sind keine besonderen Bedingungen einzuhalten.
Lixiana ist verschreibungspflichtig.
Edoxaban
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt. Aus diesem Grund und wegen des erhöhten Blutungsrisikos ist Edoxaban während der Schwangerschaft kontraindiziert. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während einer Therapie mit Edoxaban nicht schwanger werden.
Tierexperimentelle Studien haben außerdem gezeigt, dass Edoxaban in die Muttermilch übergeht. Daher ist Lixiana während der Stillzeit kontraindiziert.
Letzte Aktualisierung: 08.03.2021