Amtsärzte und mobile Impfteams ordern 56.000 Dosen |
Vor allem mobile Impfteams sollen die Covid-19-Impfquote durch niederschwellige Angebote erhöhen. Seit 1. Oktober beliefern Apotheken die mobilen Ärzteteams mit Impfdosen. / Foto: Imago Images/Ralph Peters
Über viele Monate waren die Impfzentren bundesweit ein wichtiger Angelpunkt im Kampf gegen das Coronavirus. Vor wenigen Tagen nun stellten die meisten dieser Anlaufstellen ihre Dienste wieder ein. In Zukunft läuft die Impfkampagne vor allem über die Arztpraxen vor Ort. Nun sollen vor allem Betriebsmediziner, Kliniken, Amtsärzte und mobile Impfteams die Bürger immunisieren. Sie alle bestellen Covid-19-Vakzine dabei in den Apotheken vor Ort.
In dieser Woche versorgen Großhandel und Offizinen die neuen Leistungserbringer erstmals mit Impfstoffen. Knapp 56.000 Dosen wurden an Impfzentren, ihre mobilen Teams und den öffentlichen Gesundheitsdienst verteilt. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) hervor. Der größte Teil entfällt demnach auf das Biontech-Vakzin Comirnaty®, ganze 51.400 Dosen wurden davon bestellt. Hinzu kommen 2400 Dosen Vaccine Janssen® (Johnson & Johnson) und Spikevax® von Moderna (2400). Mit gerade einmal 12 Dosen geht Vaxzevria® (Astra-Zeneca) in die vorläufige Statistik ein.
Hinzu kommen ganze 840.000 weitere Einheiten, die Apotheken in dieser Woche an Praxen und Betriebsärzte verteilen. Auch hier liegt Comirnaty mit 757.000 Dosen deutlich an der Spitzen. Bestellt hatten alle Leistungserbringer bereits vor knapp zwei Wochen in den Apotheken. Dieser Vorlauf wurde vereinbart, um frühzeitig den Bedarf richtig abschätzen zu können.
Wie sich die Bestellmengen in den kommenden Wochen entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Zuletzt waren sie in allen Bereichen kontinuierlich zurückgegangen, auch weil das Interesse an einer Impfung bundesweit sinkt. Dennoch könnten etwa Amtsärzte und mobile Impfteams künftig mehr Vakzine in Apotheken anfordern als in ihrer ersten Bestellrunde. Hintergrund sind die Impfstoff-Kontingente der Bundesländer, die über Monate hinweg allein für die Versorgung der Impfzentren zuständig waren. Ihre Restbestände können sie den Leistungserbringern nun zunächst noch zur freien Verfügung stellen, so regelt es die sogenannte Allgemeinverfügung zur Verteilung der Covid-19-Impfstoffe.
Tatsächlich fallen die Aufträge in den Offizinen schon für Kalenderwoche 41 (11. Bis 17. Oktober) deutlich umfangreicher aus. Mehr als 87.000 Dosen haben Impfzentren, ihre mobile Teams und der öffentliche Gesundheitsdienst nach vorläufigen Zahlen aus dem BMG für diesen Zeitraum bestellt. Wie viel Impfstoff die Krankenhäuser angefragt haben, geht aus der Statistik nicht hervor. Sie können ebenfalls seit Kurzem offiziell Covid-19-Impfungen übernehmen und sollen die Vakzine ausschließlich in der zugehörigen Krankenhausapotheke oder klinikversorgenden Offizin bestellen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.