Apotheken können Vakzine weitgehend frei bestellen |
Comirnaty bleibt das beliebteste Vakzin, auch in den Apotheken. / Foto: Getty Images/Christian Charisius
Seit wenigen Tagen haben die Bürger eine neue Anlaufstelle für Covid-19-Impfungen: Bundesweit sind zu Beginn der Woche mehrere hundert Apotheken in die Impfkampagne eingestiegen. In den nächsten Wochen sollen schrittweise mehr dazukommen. Eine entsprechende Schulung haben bereits mehr als 6000 Apothekerinnen und Apotheker absolviert.
Die Bundesregierung hofft, über das niedrigschwellige Angebot der Apotheken mehr Menschen für die Impfung zu gewinnen. Denn: Auf dem Scheitel der Omikron-Welle lässt die Impfbereitschaft inzwischen spürbar nach. Die Marktlage für Impfstoffe hat sich derweil recht deutlich entspannt. Erneut können Praxen und Apotheken in der kommenden Woche weitgehend frei Covid-19-Impfstoffe bestellen. Lediglich für Comirnaty® (Biontech) ist nach Angaben des Deutschen Apothekerverbands (DAV) ein Bestelldeckel vorgesehen. Mit 240 Dosen liegt dieser allerdings deutlich über den Grenzen, die rund um den Jahreswechsel zum Tragen kamen. Bei Impfzentren und ihren mobilen Teams dürfen es maximal 1020 Dosen sein. Keine Einschränkungen gibt es für Bestellungen über Spikevax® (Moderna) und Vaccine Janssen® (Johnson & Johnson).
Zum Einstieg in die Impfkampagne sind die Apotheken mit insgesamt rund 25.000 Impfdosen an den Start gegangen. Offenbar wurden davon nicht alle Vakzine sofort verimpft. So haben die Offizinen für die kommende Woche (Kalenderwoche 7) etwas zurückhaltender bestellt. Beim Großhandel seien Aufträge über rund 20.000 Dosen aus Apotheken eingegangen, wie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auf Nachfrage der PZ erklärte. Wie zuletzt entfällt der Großteil davon mit 13.000 Dosen auf Comirnaty, hinzu kommen 7000 Booster-Dosen Spikevax. Erstmals werden zudem 500 Dosen des Janssen-Impfstoffs in die Auslieferung an Offizinen gehen.
Zum Vergleich: Privat-, Vertrags- und Betriebsärzte haben laut BMG für die kommende Woche 730.000 Comirnaty-Dosen für Über-Zwölf-Jährige bestellt ebenso wie 55.000 Dosen des Kinderimpfstoffs. Auch Spikevax kommt bei Auffrischimpfungen in den Praxen recht häufig zum Einsatz (330.000 Booster-Dosen), zudem gingen beim Großhandel aus den Praxen Aufträge über immerhin 2000 Janssen-Dosen ein.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.