Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Anästhesie

Wie Narkotika wirken

Die moderne Medizin wäre ohne Narkosen unvorstellbar. Zahlreiche unterschiedliche Substanzen werden inhalativ oder parenteral als Anästhetika eingesetzt – oft kombiniert mit Wirkstoffgruppen wie Muskelrelaxanzien und Opioiden. Ein Überblick über dieses Spezialgebiet der Arzneimitteltherapie.
AutorKontaktAnka Röhr
Datum 13.11.2022  08:00 Uhr

Die Zahl der stationären operativen Eingriffe steigt stetig; im Jahr 2019 waren es 17,2 Millionen. Operationen sind die häufigste Maßnahme in deutschen Krankenhäusern. Hinzu kommen ambulante Eingriffe, sowohl in Krankenhäusern als auch in ambulanten Versorgungszentren. Deren Zahl liegt zwar weit unterhalb der stationären Eingriffe, verdeutlicht aber, dass Operationen dank sicherer und nebenwirkungsarmer Narkosen auch außerhalb der Vollversorgung möglich sind.

Als man in den 1850er-Jahren die ersten Versuche mit inhalativen Narkotika wie Lachgas, Äther und Chloroform unternahm, revolutionierte das die damalige Medizin. Aber erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Wandel so weit fortgeschritten, dass Operationen unter Narkose zur Routine in stationären und nicht stationären Einrichtungen wurden. Dies gelang mit neuen Substanzen, aber vor allem auch durch die Möglichkeit, diese Substanzen zielgerichteter zu applizieren und den Patienten dabei optimal zu überwachen.

Trotz des immensen weltweiten Einsatzes ist bis heute nicht abschließend geklärt, wie die bewusstseinsausschaltende Wirkung der Narkotika auf zellulärer Ebene genau funktioniert. Sicher ist, dass die verschiedenen Hirnareale im Normalfall miteinander in Kontakt stehen und über die Aktivität von neuronalen Impulsen kommunizieren. Dieser Kommunikationsweg wird bei einer Vollnarkose durch Hemmung der neuronalen Aktivität in allen Bereichen des zentralen Nervensystems (ZNS) unterbunden. Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem hemmenden GABA-Rezeptor zu, an dem zahlreiche Sedativa und Narkotika angreifen.

Formen der Anästhesie

Verschiedene Effekte sollen bei einer Anästhesie (vom Griechischen: ohne Empfindung) erzielt werden: Sedierung, Bewusstseinsverlust (Hypnose), Immobilisierung, Analgesie und Amnesie. Eine Narkose verbindet immer Analgesie und Hypnose. Eine vollständige Hemmung der Muskeltätigkeit (Muskelrelaxation) ist nicht grundsätzlich notwendig. Falls doch, muss sie mit einer künstlichen Beatmung kombiniert werden.

Grundsätzlich bezeichnet man mit dem Begriff Anästhesie (umgangssprachlich: Narkose) die Ausschaltung des Bewusstseins. Während einer Anästhesie ist der Organismus nicht mehr in der Lage, auf äußere Reize zu reagieren. Betrifft die Ausschaltung das ZNS und das Bewusstsein, liegt eine Allgemeinanästhesie beziehungsweise Vollnarkose vor. Wird der Berührungs-, Tast-, Temperatur- und Schmerzsinn nur in bestimmten Körperregionen ausgeschaltet, spricht man von einer Regionalanästhesie. Beide Formen dürfen nur von einem Anästhesisten (Facharzt für Anästhesie) vorgenommen werden.

Bei der Regionalanästhesie unterscheidet man verschiedene Varianten. Die Spinalanästhesie betrifft beispielsweise die Nerven im Rückenmark. Bei der peripheren Regionalanästhesie (Plexusanästhesie) können einzelne Nerven, die in Schulter, Arm oder Unterschenkel führen, betäubt werden, um Eingriffe dort ohne Vollnarkose ausführen zu können.

Bei der Lokalanästhesie erfolgt ebenfalls eine örtliche Betäubung, aber nur oberflächlich lokal begrenzt, und der Patient ist bei vollem Bewusstsein. Diese Maßnahme kann auch ein Arzt einer anderen Fachrichtung als der Anästhesie ausführen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa