Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
NVL Asthma

Was ist neu in der Therapie?

Die 2020 aktualisierte Nationale Versorgungsleitlinie Asthma (4. Auflage) enthält eine substanzielle Änderung im Therapieschema für die Stufen 1 und 2. Was sind die wichtigsten Inhalte der Neuauflage der NVL Asthma und welche Rolle kommt den Apothekern bei der Umsetzung zu?
AutorKontaktEric Martin
Datum 10.06.2021  11:00 Uhr

SMART-Konzept (Stufe 3)

Mit der SMART-Studie (2) wurde gezeigt, dass eine Monotherapie mit dem langwirksamen Beta-2-Sympathomimetikum Salmeterol zu einer signifikanten Zunahme schwerwiegender asthmabezogener Ereignisse führt. Ursächlich hierfür sind weniger substanzbezogene unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) von LABA als vielmehr der Umstand, dass mit der dauerhaften Bronchodilatation die Asthmasymptomatik nahezu vollständig kupiert werden kann, ohne die zugrunde liegende Atemwegsentzündung in irgendeiner Weise zu adressieren. LABA sollen vor diesem Hintergrund nicht als Monotherapie, sondern ausnahmslos als lose oder bevorzugt als fixe Kombination mit einem ICS gegeben werden – eine Empfehlung, die die Leitlinie auch ohne begründende Studienevidenz auf LAMA (langwirksame M-Cholinozeptorenblocker) wie Tiotropiumbromid und andere ausdehnt (Abbildung 2).

Schon in der 3. Auflage wurde das SMART-Konzept (3) (single inhaler maintenance and reliever therapy), die ICS-Formoterol-Fixkombination, als Alternative zu SABA in der Reliever-Therapie bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren vorgeschlagen. Hierfür eignet sich wegen des mit SABA vergleichbar raschen Wirkeintritts Formoterol, nicht aber Salmeterol.

ICS-Formoterol-Fixkombi auch in Stufe 1 und 2

Warum jetzt diese Fixkombination als Reliever-Alternative zu SABA auch in Stufe 1 und 2? Ist das nicht eine Übertherapie unter Inkaufnahme von ICS-Risiken?

In der randomisierten kontrollierten, aber nicht verblindeten Studie Novel Start (4) wurden Patienten eingeschlossen, die zuvor nur mit SABA (durchschnittlich ≤ zweimal/Woche) behandelt worden waren. Hier erwies sich der bedarfsweise Einsatz der Fixkombination aus niedrig dosiertem Budesonid und Formoterol bei mildem Asthma einer bedarfsweisen Gabe von Salbutamol allein als überlegen bei der Anzahl dokumentierter Exazerbationen (kein Unterschied zwischen loser Kombination aus Budesonid und Salbutamol und der Fixkombination).

Für Patienten der Therapiestufe 2 liegen unter anderem zwei randomisierte, nicht verblindete Nicht-Unterlegenheitsstudien für den bedarfsweisen Einsatz der fixen Kombination aus niedrig dosiertem Budesonid plus Formoterol im Vergleich zur losen Kombination von niedrig dosiertem Budesonid als Langzeittherapie und Terbutalin (bei Bedarf) für den Endpunkt »gut kontrollierte Asthma-Wochen« (SYGMA I; 5) sowie den Endpunkt »jährliche Rate schwerer Exazerbationen (SYGMA II; 6) vor. In beiden Studien war die mediane tägliche ICS-Dosis mit der Fixkombination signifikant niedriger als unter der losen Kombination, bei vergleichbarer Exazerbationsrate und Verträglichkeit.

Die NVL Asthma 2020 empfiehlt daher den bedarfsweisen Gebrauch der Formoterol-ICS-Fixkombination als Alternative zu SABA bei Bedarf (Stufe 1) und ICS niedrig dosiert als Langzeittherapie plus SABA bei Bedarf (Stufe 2), obwohl derzeit europaweit kein Fertigarzneimittel für diese Indikation zugelassen ist. Für Kinder und Jugendliche gilt diese Empfehlung erst ab zwölf Jahren und auch nur als Alternative in begründeten Fällen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa