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Invasive Mykosen
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Was Apotheker dazu wissen sollten

Invasive Mykosen sind lebensgefährliche Notfälle, die eine sofortige stationäre Therapie erfordern. Welche Patienten sind betroffen, wie werden sie behandelt und worauf sollten Apotheker in der Offizin bei der Beratung achten?
AutorKontaktStephanie Kirschke
AutorKontaktTill Klein
Datum 07.07.2024  08:00 Uhr

Augenmerk auf Metamizol und Omeprazol

Azolantimykotika stellen jedoch nicht nur »Täter«, sondern auch »Opfer« dar. So sind Voriconazol und Isavuconazol selbst sensitive CYP-Substrate. Neben den »klassischen« Induktoren und Inhibitoren der metabolisierenden Enzyme und Transportproteine sollten Apotheker auch vermeintlich irrelevante Standardmedikamente berücksichtigen, zum Beispiel Metamizol und Omeprazol.

Bei längerfristiger Einnahme von Metamizol ist aufgrund der moderaten bis starken CYP3A4- und CYP2C19-Induktion mit einer erheblichen Abnahme der Voriconazol- oder Isavuconazol-Plasmakonzentration zu rechnen (45, 46). Entsprechend sollten Apotheker insbesondere bei Patienten mit einer Metamizol-Dosis über 3 g/Tag in der Dauermedikation mit dem verordnenden Arzt klären, ob ein Wechsel auf alternative Analgetika möglich ist.

Omeprazol hingegen führt als CYP2C19-Inhibitor zum Anstieg der Plasmakonzentration von Voriconazol. Dieser Effekt kann als sogenannter »Booster« durchaus erwünscht sein, um adäquate Voriconazol-Konzentrationen zu erreichen, jedoch auch ungewollt das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen. Apotheker sollten die Indikation mit dem verordnenden Arzt abklären und gegebenenfalls Pantoprazol als Alternative empfehlen.

Voriconazol: die Haut im Blick behalten

Während Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö oder eine Erhöhung der Leberfunktionswerte unter allen Azolantimykotika auftreten können, zählen Phototoxizität und Nagelveränderungen zu den spezifischen Nebenwirkungen von Voriconazol (24–32, 48).

Bei Abgabe Voriconazol-haltiger Arzneimittel ist insbesondere im Sommer die konsequente Verwendung eines Sonnenschutzmittels mit hohem Lichtschutzfaktor und die Vermeidung direkter Sonnenexposition zu empfehlen. Schildern Kunden Phototoxizität oder weisen entsprechende Läsionen auf, sollten sie an einen Dermatologen verwiesen werden, da im Zusammenhang mit phototoxischen Reaktionen über spätere maligne Hautveränderungen wie Plattenpithelkarzinome berichtet wurde.

Im Hinblick auf Nagelveränderungen, die erhöhte Brüchigkeit, Spaltung bis hin zum Verlust des Nagels umfassen, können Apotheker empfehlen, Nägel kurz zu halten und Pflegeprodukte, zum Beispiel Nagelhärter, zu verwenden.

Hellhörig sollten Apotheker werden und die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt empfehlen, wenn Kunden über Sehstörungen berichten. Diese treten am häufigsten unter Vo-riconazol auf und können sich als verschwommenes Sehen oder veränderte Farbwahrnehmung äußern, aber auch mit optischen Halluzinationen einhergehen. Bei einigen Patienten klingen Sehstörungen nach kurzer Zeit wieder ab und erfordern keine Behandlungsunterbrechung. Bei persistierender Symptomatik ist die Umstellung auf ein alternatives Azolantimykotikum hingegen zwingend notwendig.

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