Was Apotheker dazu wissen sollten |
Seit einigen Jahren ist ein Anstieg invasiver Pilzinfektionen bei hospitalisierten Patienten zu verzeichnen. Dies ist vor allem auf die zunehmende Anzahl immungeschwächter multimorbider Menschen und auf längere Überlebenszeiten, auch bei schwersten Erkrankungen, zurückzuführen.
Zur Hochrisikogruppe gehören unter anderem Patienten mit malignen hämatologischen Erkrankungen, HIV-Infektion, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder langfristiger Steroideinnahme bei Autoimmunerkrankungen.
Häufig liefert die Diagnostik bei Verdacht auf eine invasive Mykose keinen eindeutigen Befund, ein unmittelbarer Therapiestart ist für eine erfolgreiche Behandlung jedoch unverzichtbar. / Foto: Adobe Stock/BillionPhotos.com
Während Patienten mit akuter myeloischer Leukämie unter zytostatischer Chemotherapie und Empfänger einer hämatologischen Stammzell- oder Organtransplantation ein erhöhtes Risiko für Aspergillus-Infektionen aufweisen, ist das Risiko einer Candida-Infektion nach Magen-Darm-Operationen, bei intensivmedizinisch betreuten Patienten und bei Frühgeborenen erhöht. Zusätzliche Risikofaktoren für Candida-Infektionen stellen die parenterale Ernährung, der Einsatz von Breitspektrum-Antibiotika sowie invasive Maßnahmen wie zentrale Gefäßkatheter und Beatmung dar (20).
Angesichts der hohen Mortalitätsraten invasiver Mykosen und der Schwierigkeit einer frühzeitigen Diagnose ist eine Prophylaxe bei Hochrisikopatienten unumgänglich. Da für eine erfolgreiche Behandlung ein unmittelbarer Therapiebeginn essenziell ist, die komplexe Diagnostik initial häufig aber keinen eindeutigen Befund für eine gezielte Therapie liefert, existieren verschiedene Strategien für den Behandlungsbeginn: