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Netzwerk-Metaanalyse

Triptane wirksamer als neuere Migränemittel

Die Triptane sind mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Doch als Akuttherapeutika bei Migräne bleiben sie das Maß der Dinge: Neuere Medikamente wie Ditane und Gepante reichen an die Wirksamkeit der Triptane laut einer aktuellen Untersuchung nicht heran.
Annette Rößler
19.09.2024  14:00 Uhr
Triptane wirksamer als neuere Migränemittel

Triptane sind die Mittel der Wahl zur Therapie von Migränekopfschmerz. So steht es in der entsprechenden S1-Leitlinie: »Die Triptane (in alphabetischer Reihenfolge) Almotriptan, Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Sumatriptan und Zolmitriptan sind die Substanzen mit der besten Wirksamkeit bei akuten Migräneattacken.« Hinsichtlich der Wirkstärke, -dauer und Schnelligkeit des Wirkeintritts bestehen Unterschiede zwischen den einzelnen Substanzen, die bei der Auswahl des jeweils am besten geeigneten Triptans berücksichtigt werden sollten.

Doch wie positionieren sich neuere Migränemittel im Vergleich zu den Triptanen? Dieser Frage ist jetzt ein Team um William K. Karlsson vom dänischen Kopfschmerzzentrum an der Universität Kopenhagen nachgegangen. Zu den neueren Migränemitteln zählen Ditane wie Lasmiditan (Rayvow®) und Gepante wie Atogepant (Aquipta®) und Rimegepant (Vydura®), die Vorteile gegenüber Triptanen haben sollen.

So wirken Ditane im Gegensatz zu Triptanen nicht vasokonstriktiv, was für Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen günstig sein kann. Gepante sind oral verfügbare Antagonisten am Rezeptor des Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP). Atogepant ist in der EU zur Prophylaxe von Migräneattacken zugelassen, Rimegepant auch für die Akuttherapie; beide Präparate sind jedoch noch nicht auf dem Markt.

Indirekter Vergleich per Netzwerk-Metaanalyse

Da es keine direkten Vergleichsstudien gibt, bediente sich die Gruppe für ihre im »British Medical Journal« erschienene Arbeit der statistischen Methode einer Netzwerk-Metaanalyse. Die Forschenden identifizierten insgesamt 137 randomisierte Studien, in denen Akuttherapeutika bei erwachsenen Patienten mit ärztlich diagnostizierter Migräne mit Placebo verglichen worden waren. Die Gesamtteilnehmerzahl betrug 89.445, der Frauenanteil lag bei 86 Prozent und das Durchschnittsalter bei 40 Jahren. Eingesetzt wurden 17 Arzneistoffe:

  • Alle sieben verfügbaren Triptane: Almotriptan, Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Sumatriptan und Zolmitriptan,
  • sechs nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) beziehungsweise Coxibe: Acetylsalicylsäure (ASS) , Celecoxib, Diclofenac , Ibuprofen , Naproxen und Phenazon,
  • Zwei Gepante: Rimegepant und Ubrogepant (in Deutschland nicht auf dem Markt),
  • Ein Ditan: Lasmiditan,
  • Ein Antipyretikum: Paracetamol.

Die Ergebnisse: Alle Arzneistoffe wirkten besser als Placebo. In der Kategorie »Schmerzfreiheit nach zwei Stunden« schnitt Naratriptan mit einer Odds Ratio (OR) von 1,27 am schwächsten ab und Eletriptan mit einer OR von 5,19 am stärksten. In der Kategorie »anhaltende Schmerzfreiheit über 24 Stunden« konnte neben Eletriptan mit Ibuprofen auch ein Oldie punkten (OR 7,58).

Insgesamt zeigten die neueren Wirkstoffe Lasmiditan, Rimegepant und Ubrogepant lediglich eine Effektivität, die mit Paracetamol und NSAR vergleichbar war. Die am stärksten wirksamen Triptane Eletriptan, Rizatriptan, Sumatriptan und Zolmitriptan waren dem Ditan und den beiden Gepanten überlegen.

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