Eletriptan|Relpax®|61|2002 |
Pfizer
20 mg Filmtabletten
40 mg Filmtabletten
Relpax ist zugelassen zur Therapie akuter Kopfschmerzen bei Migräneanfällen mit und ohne Aura.
Wie die anderen Vertreter der Wirkstoffgruppe wirkt Eletriptan als Agonist an den Serotonin-Rezeptoren vom Typ 1B in kranialen Gefäßen sowie vom Typ 1D in nozizeptiven Fasern des peripheren Nervus trigeminus.
Bei einem Anfall nehmen erwachsene Patienten (18 bis 65 Jahre) eine Initialdosis von 40 mg Eletriptan. Nur wenn diese nicht wirkt, der Patient Relpax aber gut verträgt, sollte beim nächsten Anfall die Einzeldosis auf 80 mg Eletriptan erhöht werden.
Relpax darf nicht mit ausgeprägten CYP3A4-Hemmern angewendet werden. Dazu gehören unter anderem Ketoconazol, Erythromycin und Proteaseinhibitoren wie Ritonavir.
Zu Ergotamin oder Ergotamin-Analoga sollte ein zeitlicher Einnahme-Abstand von mindestens 24 Stunden sowohl vor als auch nach der Anwendung von Relpax eingehalten werden.
Nach der gleichzeitigen Anwendung von SSRI oder SNRI und Triptanen wurden Fälle berichtet, die Symptome zeigten, wie sie bei einem Serotonin-Syndrom auftraten, einschließlich veränderter mentaler Verfassung, vegetativer Instabilität und neuromuskulärer Störungen.
Patienten über 65 Jahre, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten Relpax aufgrund mangelnder Erfahrungen vorsichtshalber nicht anwenden.
Kontraindiziert ist Relpax bei Patienten mit schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, mittelschwerer bis schwerer Hypertonie oder unbehandelter leichter Hypertonie, koronaren Herzkrankheiten, signifikanten Arrhythmien oder Herzinsuffizienz, peripheren Gefäßerkrankungen, zerebrovaskulären Ereignissen oder transienten ischämischen Attacken in der Vorgeschichte sowie bei Patienten, die 24 Stunden vor oder nach der (geplanten) Anwendung von Eletriptan Ergotamin oder seine Derivate angewendet haben und die gleichzeitige Anwendung anderer 5HT1-Agonisten.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
In einer doppelblinden placebokontrollierten Multicenterstudie mit 1151 Patienten linderten Einzeldosen von 40 und 80 mg Eletriptan innerhalb von zwei Stunden nach Einnahme effektiv den Migränekopfschmerz. 80 mg Eletriptan halfen zudem in einer placebokontrollierten doppelblinden Vergleichsstudie mit 692 Patienten sowohl nach einer als auch zwei Stunden signifikant besser gegen den Kopfschmerz als 100 mg Sumatriptan.
Wissenschaftler der Universität Leiden veröffentlichten eine Metaanalyse, in der sie die Daten zur Wirksamkeit verschiedener Triptane aus insgesamt 53 Studien verglichen. Fazit: Sämtliche peroral verfügbaren Triptane wirkten vergleichbar effektiv und wurden gut vertragen. 10 mg Rizatriptan, 80 mg Eletriptan und 12,5 mg Almotriptan versprechen allerdings die höchsten Chancen eines dauerhaften Therapieerfolgs.
Bei der Lagerung von Relpax sind keine besonderen Bedingen zu berücksichtigen.
Relpax ist verschreibungspflichtig.
Eletriptan
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
In der Schwangerschaft sollte Eletriptan nur angewendet werden, wenn dies zwingend erforderlich ist.
In der Stillzeit sollte Eletriptan nur unter Vorsicht angewendet werden. Der Wirkstoff tritt in die Muttermilch über. Die Exposition für den Säugling kann minimiert werden, wenn das Stillen nach der Einnahme von Relpax für 24 Stunden unterbrochen wird.
Letzte Aktualisierung: 08.12.2016