Naratriptan|Naramig®|61|1997 |
UCB
2,5 mg Filmtabletten
Naramig ist zugelassen zur Behandlung akuter Kopfschmerzphasen im Rahmen von Migräneanfällen mit und ohne Aura.
Naratriptan ist ein selektiver Agonist an den präsynaptischen 5-HT1B/1D-Rezeptoren und bewirkt eine vaskuläre Kontraktion.
Naratriptan sollte so früh wie möglich nach Auftreten des Migränekopfschmerzes angewendet werden, kann aber auch bei Anwendung zu einem späteren Zeitpunkt während des Migräneanfalls wirksam sein. Es sollte jedoch nicht prophylaktisch angewendet werden.
Für Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren beträgt die empfohlene Dosis 2,5 mg Naratriptan. Wenn sich nach der Einnahme der ersten Dosis die Beschwerden zunächst bessern, dann die Migränekopfschmerzen aber wiederkommen, kann eine zweite Filmtablette eingenommen werden, sofern zwischen den beiden Einnahmen mindestens vier Stunden liegen.
Insgesamt sollten nicht mehr als zwei Filmtabletten innerhalb von 24 Stunden eingenommen werden. Patienten mit gering- oder mittelgradig eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion sollten maximal eine Tablette Naramig einnehmen. Bei Patienten mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen ist Naramig kontraindiziert.
Orale Kontrazeptiva vermindern die Gesamtclearance von Naratriptan um 30 Prozent, und Rauchen erhöht diese um 30 Prozent. Eine Dosisanpassung ist jedoch nicht erforderlich. Naratriptan kann möglicherweise die Ausscheidung anderer aktiv sezernierter Arzneimittel über die Nieren hemmen.
Nach der Einnahme von Naratriptan sollten mindestens 24 Stunden vergangen sein, bevor ein Ergotamin-haltiges Präparat oder ein anderes Triptan/ein anderer 5-HT1-Rezeptoragonist verabreicht wird. Umgekehrt sollten mindestens 24 Stunden zwischen der Anwendung eines Ergotamin-haltigen Präparates und der Einnahme von Naratriptan liegen.
Es wurden Fälle berichtet, bei denen es nach Anwendung eines selektiven Serotonin-Reuptake-Hemmers (SSRI) oder eines Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Hemmers (SNRI) und eines Triptans Symptome eines Serotonin-Syndroms (einschließlich Bewusstseinsveränderungen, autonome Instabilität und neuromuskuläre Störungen) gekommen ist.
Zu den unter Naratriptan am häufigsten berichteten Nebenwirkungen gehören ein Gefühl von Kribbeln, Schwindel und Benommenheit, Übelkeit und Erbrechen sowie ein Hitzegefühl und Unwohlsein/Müdigkeit. Diese traten bei 1 bis 10 Prozent der Patienten auf.
Naratriptan ist kontraindiziert bei Patienten mit Herzinfarkt in der Vorgeschichte, ischämischer Herzkrankheit, Prinzmetal Angina/koronaren Vasospasmen, peripheren vaskulären Erkrankungen sowie bei Patienten mit Symptomen oder Anzeichen einer ischämischen Herzkrankheit.
Patienten mit Schlaganfall oder vorübergehenden ischämische Attacken (TIA) in der Krankheitsgeschichte sollten Naratriptan ebenfalls nicht anwenden. Ebenfalls kontraindiziert ist Naratriptan bei Patienten mit mäßigem bis schwerem Bluthochdruck, mildem unkontrollierten Bluthochdruck sowie bei Patienten mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen.
Naratriptan darf nicht zusammen mit Ergotamin, Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) und anderen Triptanen/5-Hydroxytryptamin1(5-HT1)-Rezeptoragonisten angewendet werden.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Naramig ist bei Temperaturen nicht über 30 °C zu lagern.
Naramig ist verschreibungspflichtig.
Naratriptan
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Während der Schwangerschaft sollte Naratriptan nur dann angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen für die Mutter größer ist als jedes mögliche Risiko für das Kind. Nach der Einnahme von Naratriptan sollten Mütter 24 Stunden nicht stillen, um eine Wirkstoffaufnahme des Säuglings zu minimieren.
Letzte Aktualisierung: 29.05.2018