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Palliativpatienten

Therapiekontrolle für mehr Lebensqualität

Ziel der Palliativversorgung ist die bestmögliche Symptomlinderung der Patienten bei Berücksichtigung ihrer aktuellen Situation, ihrer Bedürfnisse und Wünsche. Dabei hilft ein umfassendes und gezieltes Therapiemonitoring. Das pharmazeutische Personal kann sich hier vielfältig einbringen.
Petra Dietz-Laukemann
Stefanie Pügge
23.02.2025  08:00 Uhr

Fallbeispiel: Die Medikation gezielt verschlanken

Apotheker können sehr viel dazu beitragen, Befinden und Lebensqualität von Palliativpatienten zu verbessern. Wie es gelingt, eine sehr komplexe Medikation gezielt zu vereinfachen, zeigt das folgende Beispiel. Entscheidend ist, dass es der Patientin – und idealerweise ihren An- und Zugehörigen – nützt.

Frau E. ist 91 Jahre alt und lebt zu Hause mit ihrem 96-jährigen Ehemann. Sie wird unterstützt durch eine 24-Stunden-Kraft und von einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Die ärztliche Versorgung übernehmen ihre Hausärztin, ein Neurologe und ein Kardiologe.

Die Patientin leidet an Morbus Parkinson, beginnender Parkinson-Demenz mit nächtlichen Unruhezuständen und paroxysmalem Vorhofflimmern. Bekannt sind eine eingeschränkte Nierenfunktion (GFR 48 ml/min), Hyperkaliämie (5 mmol/l), gGT 60 U/l, Natrium-Spiegel 130 mmol/L (leicht erniedrigt) und ein Body-Mass-Index von 17,5. Ihr Allgemeinzustand verschlechtert sich deutlich; sie leidet an starker Unruhe, unkontrollierten Angstzuständen und Panikattacken mit Weglauftendenz, Gangunsicherheit und häufigen Stürzen. Insbesondere die nächtliche Unruhe belastet die Pflegenden enorm.

Zur Vermeidung weiterer Krankenhausaufenthalte wird die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) eingeschaltet. Der aktuelle Medikationsplan enthält 18 verschiedene Medikamente (Tabelle 3).

Einige grundsätzliche Überlegungen: Sind alle Arzneimittel noch indiziert und aktuell noch notwendig? Ist die Handhabung der Inhalatoren für Frau E. klar und umsetzbar? Schafft sie das Teilen der Tabletten und die Handhabung der geteilten Tabletten? Gibt es Doppelverordnungen und wurden die Dosierungen angepasst an die Niereninsuffizienz?

Interaktionscheck

  • Spironolacton – Digoxin – Kalium-Tabletten: Spironolacton kann über eine Verlängerung der Halbwertszeit von Digoxin zu erhöhten Plasmaspiegeln führen. Gleichzeitig verursacht Spironolacton eine Hyperkaliämie, die die Wirkung von Digoxin abschwächen kann (6).
  • Digoxin – Levodopa: Häufige Nebenwirkungen beider Substanzen sind Herzrhythmusstörungen, Somnolenz und gastrointestinale Beschwerden.
  • Digoxin – Bisoprolol: Risiko für bradykarde Herzrhythmusstörungen beschrieben; Empfehlung: Notwendigkeit von Digoxin mit dem Kardiologen besprechen, Hinweis auf potenziell inadäquate Medikation (PIM) (7, 8) und Deprescribing-Empfehlungen (9).
  • Spironolacton – niedriger Natrium-Spiegel – Schwedentabletten: Spironolacton führt zu vermehrter Natrium- und verringerter Kalium-Exkretion. Empfehlung: Absetzen von Spironolacton, vor allem bei Exsikkose, könnte beide Elektrolytspiegel wieder normalisieren. Verlaufskontrolle empfohlen, Schwedentabletten beenden.
  • Spironolacton – Mirtazapin: Spironolacton kann die unter Mirtazapin selten auftretende Hyponatriämie verstärken. Empfehlung: Indikation von Mirtazapin prüfen, bei Schlafstörungen Dosis reduzieren. Bei Absetzen von Spironolacton Elektrolytkontrolle im Verlauf.
  • Melperon – Levodopa: Melperon wirkt antidopaminerg und kann somit die Wirkung von Levodopa abschwächen; daher bei Patienten mit M. Parkinson besser vermeiden.
  • Doppelverordnungen: Mirtazapin.
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