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Palliativpatienten

Therapiekontrolle für mehr Lebensqualität

Ziel der Palliativversorgung ist die bestmögliche Symptomlinderung der Patienten bei Berücksichtigung ihrer aktuellen Situation, ihrer Bedürfnisse und Wünsche. Dabei hilft ein umfassendes und gezieltes Therapiemonitoring. Das pharmazeutische Personal kann sich hier vielfältig einbringen.
Petra Dietz-Laukemann
Stefanie Pügge
23.02.2025  08:00 Uhr

Auf Interaktionen achten

Interaktionen zwischen zwei oder mehr Medikamenten können deren Wirkung je nach Mechanismus verstärken, abschwächen oder aufheben und beeinflussen somit die Wirksamkeit der Therapie. Ebenso können Wechselwirkungen, beispielsweise beim Mischen von parenteralen Zubereitungen, zu Inkompatibilitäten durch physikochemische Reaktionen führen. Auch Nahrungsmittel können relevante Interaktionen mit Medikamenten auslösen.

Nicht alle Interaktionen sind klinisch relevant. Gerade hier kommt der pharmazeutische Sachverstand bei der Einschätzung zum Tragen. So können manche Wechselwirkungen bereits durch einen zeitlichen Abstand bei der Einnahme umgangen werden. Zwei Beispiele: L-DOPA nicht zusammen mit eiweißreicher Nahrung einnehmen, da dies die Resorption beeinträchtigt, und L-Thyroxin 30 Minuten vor dem Frühstück auf nüchternen Magen schlucken, um eine Komplexbildung mit Nahrungsbestandteilen zu vermeiden.

In anderen Fällen muss das Risiko für die Dauer der Therapie abgewogen und gegebenenfalls auf Alternativen ausgewichen werden, zum Beispiel bei der Einnahme von NSAR und Antihypertensiva. Bei dieser Einschätzung sind immer auch die individuelle Situation und der aktuelle Zustand des Patienten zu berücksichtigen.

Eine Polypharmazie erhöht das Risiko für Arzneimittelinteraktionen. Relevante Interaktionen betreffen die Kombination mehrerer Dopamin-Antagonisten wie Metoclopramid und Haloperidol als Antiemetika und Antipsychotika, die zu extrapyramidalen Bewegungsstörungen führen können. Ebenso besteht die Gefahr für Herzrhythmusstörungen bei Einnahme mehrerer Arzneistoffe, die die QT-Zeit verlängern (Beispiele: Haloperidol, Amitriptylin, Dimenhydrinat).

Selten, aber potenziell lebensbedrohlich ist ein Serotonin-Syndrom. Auslösende Arzneistoffe sind unter anderem Tramadol, Mirtazapin, Ondansetron, Amitriptylin oder Citalopram. Wird das Syndrom rechtzeitig erkannt und die auslösende Therapie abgesetzt, bildet es sich in der Regel innerhalb von 24 Stunden zurück. Allerdings sind die Symptome in der leichten Ausprägung relativ unspezifisch, unter anderem Schwitzen, Fieber, Diarrhö, Agitation und Koordinationsstörungen, sodass diese erst bei einer Verschlechterung auffallen. Schätzungen zufolge bleiben 85 Prozent der Serotonin-Syndrome unerkannt.

Zu beachten sind auch Interaktionen mit nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln wie Johanniskraut. Diese können durch Enzyminduktion von CYP3A4 die Metabolisierung von Opioiden wie Fentanyl, Oxycodon, Buprenorphin oder Tramadol beschleunigen. Es kommt zu einer unzureichenden Schmerzkontrolle, auf die mit einer Erhöhung der Dosis reagiert wird. Wird das Johanniskraut-Präparat abgesetzt, müsste die Opioid-Dosis wieder angepasst werden. Da sich eine Enzyminduktion jedoch nicht sofort auswirkt, sondern erst verzögert auftritt, wird der direkte Zusammenhang leicht übersehen.

Diese Beispiele zeigen, dass bei Auftreten neuer Symptome und bei Veränderung des Zustands immer auch die medikamentöse Therapie und deren Änderungen überprüft werden sollten.

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