Testen, aber richtig |
Das Problem besteht nun darin, dass schätzungsweise erst 1,7 Prozent der Bevölkerung immun gegen das Coronavirus sind. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 98,3 Prozent nicht immun sind. Und hier schlägt der mit 1,5 Prozent eigentlich recht niedrige Anteil der zu erwartenden falsch positiven Testergebnisse voll durch. »Wenn 100.000 Personen getestet werden, erkennt der Test alle 1700 mit Antikörpern richtig als positiv. Von den 98.300 ohne Antikörper erhalten jedoch 1475 ebenfalls das Ergebnis ›positiv‹. Von den insgesamt 3175 Personen mit positivem Testergebnis sind somit nur 54 Prozent tatsächlich positiv«, führte Grill aus. Dieser sogenannte positive Vorhersagewert sei so niedrig, dass man »genausogut eine Münze werfen« könne.
Beim RT-PCR-Test auf eine aktive Infektion sei dagegen die mit 70 Prozent relativ geringe Sensitivität problematisch. Grill rechnete vor, dass der negative Vorhersagewert unter den derzeitigen Testbedingungen hier lediglich 44 Prozent beträgt. Von allen Personen mit negativen Testergebnissen seien somit nur 44 Prozent auch wirklich nicht infiziert. »Ein positiver RT-PCR-Test zeigt fast sicher eine Infektion an, ein negativer sollte dagegen wiederholt werden«, lautete ihre Empfehlung.
Der diesjährige Pharmacon Meran vom 7. bis 12. Juni musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Als Ersatz bietet die Bundesapotheker fünf kostenlose Live-Vorträge mit begrenzter Teilnehmerzahl an. Das kurz nach Absage der Präsenzveranstaltung entworfene Format pharmacon@home war sehr schnell ausgebucht. Die gute Nachricht: Die Vorträge werden aufgezeichnet und allen Interessierten vom 13. bis 22. Juni 2020 kostenlos auf der Kongress-Website www.pharmacon.de zur Verfügung gestellt. Alle PZ-Berichte zum Pharmacon Meran beziehungsweise pharmacon@home finden Sie dauerhaft hier.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.