Stada: Zukäufe festigen Wachstum im Corona-Jahr |
Die Wertschätzung für Gesundheitsberufe ist während der Coronakrise gestiegen. Nun gelte es zu verhindern, dass das außerordentliche Engagement wieder in Vergessenheit gerät, sagt Stada-Deutschland-Chef Eelco Ockers. / Foto: Stada/Bernd Roselieb
Der Erlös des Herstellers kletterte im vergangenen Jahr währungsbereinigt um insgesamt 18 Prozent auf mehr als drei Milliarden Euro, teilte Stada heute mit. Aus eigener Kraft, also »organisch« wuchs der Umsatz demzufolge um sechs Prozent. Auf einen stabilen Expansionskurs brachten den Konzern insbesondere die zahlreichen Übernahmen. Insgesamt sieben Akquisitionen und mehr als 80 Einlizenzierungen tätigte Stada eigenen Angaben zufolge. Auch beim bereinigten Betriebsgewinn gab es einen zweistelligen Anstieg um 15 Prozent auf 713 Millionen Euro. Beide Ergebnisse lägen »weit über einem stagnierenden Markt«, hieß es in einer Mitteilung.
Der traditionsreiche Generikaproduzent, der seit 2017 den Finanzinvestoren Bain und Cinven gehört, produzierte speziell zu Beginn der Coronakrise mehr Arzneimittel her als je zuvor, vor allem Immunpräparate, Schmerzmittel und Nahrungsergänzungsmittel. Für Eelco Ockers, seit gut eineinhalb Jahren Deutschland-Chef bei Stada, hat dies vor allem mit dem Wunsch der Menschen zu tun, sich angesichts der Pandemie selbst zu schützen. »Offensichtlich achten die Menschen zunehmend darauf, gesund zu bleiben, und setzen dabei unter anderem auf Nahrungsergänzungsmittel«, sagte Ockers auf Nachfrage der PZ. Stada reagierte und kurbelte das Produktionsvolumen im vergangenen März um mehr als zehn Prozent über das typische Niveau auf einen Höchststand in der 126-jährigen Firmengeschichte.
Gegenwind bekam das Unternehmen dann ab Jahresmitte, als sich viele Verbraucher mit Arzneimitteln eingedeckt hatten und zudem die Grippe- und Erkältungssaison glimpflich ausfiel. Stada ist mit bekannten Erkältungsmitteln wie Grippostad in Apotheken vertreten und das Segment Erkältung hat Ockers zufolge »durchaus einen wichtigen Anteil« am Umsatz. »Insofern spüren wir natürlich schon, dass derzeit weniger Menschen an Grippe und Erkältung erkranken«, so der Pharma-Chef zur PZ. In einem insgesamt rückläufigen Markt habe sich Grippostad aber als Marktführer bei grippalen Infekten behaupten können.
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