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AMK-Vergleichstabellen

Sartane, Betablocker und Diuretika

Sartane, Betablocker und Diuretika werden bei verschiedenen kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt. Aufgrund der unterschiedlichen Wirk- und Dosierungsprinzipen, aber auch aufgrund der Datenlage zur Vergleichbarkeit innerhalb der Arzneistoffgruppe sind die Tabellen unterschiedlich aufgebaut.
Nicole Krügerke
Juliana Schneider
Pia M. Schumacher
11.10.2020  08:00 Uhr
Sartane, Betablocker und Diuretika

Alle Sartane sind zur Behandlung der essenziellen Hypertonie bei Erwachsenen indiziert (1). Einzelne Wirkstoffe sind unter anderem zusätzlich zur Therapie der Herzinsuffizienz zugelassen (1). Diese beiden Hauptindikationsgebiete sind in der Vergleichstabelle berücksichtigt. Die Sartane sind ein Beispiel für eine Arzneistoffgruppe, bei der es aufgrund der Datenlage möglich ist, Äquivalenzdosen anzugeben.

Diese leiten sich aus mehreren Vergleichsstudien bezüglich der Blutdrucksenkung ab (2–5). Da die Dosierungen bei den Indikationen Herzinsuffizienz und Hypertonie unterschiedlich sind und nur einige Sartane bei Herzinsuffizienz zugelassen sind, wurden beide Dosierungsempfehlungen berücksichtigt (1).

Bei beiden Indikationen wird mit einer niedrigen Start- beziehungsweise Initialdosis begonnen und die Arzneistoffe werden dann, falls notwendig, langsam aufdosiert. Als Faustregel gilt eine Verdopplung der Dosis alle zwei Wochen. Für die Behandlung der Hypertonie hängt die Erhaltungsdosis vom Erreichen des angestrebten Blutdrucks und der häufig notwendigen Kombinationstherapie ab. Bei Herzinsuffizienz ist hingegen die Zieldosis anzustreben (6).

Bei einem Wechsel auf einen anderen Arzneistoff innerhalb derselben Arzneistoffklasse müssen die Patienten nicht erneut mit der empfohlenen Initialdosis beginnen. Als gute Orientierung kann hier die Äquivalenzdosis zur Anwendung kommen. Ein Beispiel: Patienten, die Valsartan 160 mg (einmal pro Tag) erhalten, könnten bei Nichtlieferbarkeit des Arzneistoffs auf Candesartan 16 mg oder Telmisartan 80 mg, jeweils einmal pro Tag, umgestellt werden.

Sind für ein Indikationsgebiet nur bestimmte Arzneistoffe zugelassen, ist die Frage nach der Erkrankung des Patienten vor einer Substitution besonders relevant. Dann sollten zuerst die hierfür zugelassenen Arzneistoffe auf Lieferbarkeit geprüft werden. Die Indikation ist auch grundsätzlich eine wichtige Information für das Gespräch mit Patient und Arzt. Allgemein sollten vor einem Aut-simile-Austausch arzneistoffspezifische Besonderheiten, zum Beispiel Dosisanpassungen oder gegebenenfalls Kontraindikationen bei Leber- oder Niereninsuffizienz, erörtert werden.

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