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Besondere Patientengruppe

Muslime in der Apotheke

Nicht nur während des Ramadan haben Muslime besondere Beratungsbedürfnisse in der Apotheke. Ihr Umgang mit Krankheit und die Erwartungen an Arzneimittel sind durch andere kulturelle Einflüsse geprägt. Sprachliche Hürden können eine weitere Herausforderung im Apothekenalltag sein.
Christiane Staiger
18.04.2021  08:00 Uhr

Kulturelle Traditionen beachten

Wer muslimische Patienten auch außerhalb des Ramadan in der Apotheke gut beraten möchte, sollte sich mit weiteren kulturellen und religiösen Besonderheiten vertraut machen. Man sollte sich jedoch vor Pauschalisierungen hüten, denn wie auch in anderen Religionen leben Muslime aus verschiedenen Ländern, Familien und Konfessionen ihren Glauben unterschiedlich streng.

Krankheit ist im Islam nicht nur die Angelegenheit eines Einzelnen; sie betrifft auch die ganze Familie. Krank ist nicht nur ein einzelner Körperteil oder ein Organ, sondern der ganze Mensch. Je nach Bildungsstand, Herkunftsland und Hintergrundwissen über biologische und medizinische Zusammenhänge haben Menschen ein anderes Verständnis für die Basisvorgänge des Körpers und dessen krankhafte Veränderungen. Teilweise sind Vorstellungen verbreitet, dass übernatürliche Kräfte wirken, die den Körper durch bestimmte Körperöffnungen penetrieren können und so von außen nach innen schwächen. Arzneimittel sollen helfen, die Krankheit auszutreiben. Auch die religiöse Vorstellung, dass Krankheit eine göttliche Prüfung oder Strafe darstellt, oder volksreligiöse Aspekte wie der »böse Blick« können eine Rolle spielen.

Der Islam verlangt von seinen Gläubigen, sich zurückhaltend zu kleiden und bescheiden zu verhalten. Streng traditionell orientierte muslimische Männer bedecken gewöhnlich den Körper und tragen oft eine Kopfbedeckung. Strenggläubige Frauen schützen den ganzen Körper vor fremden Blicken und zeigen oft nur Gesicht und Hände unbedeckt. Viele Muslime folgen liberaleren Regeln und kleiden sich in westlichem Stil, folgen in anderen Lebensbereichen aber den kulturellen Traditionen.

Neben Kleidervorschriften sind weitere moralische Regeln üblich. Sie folgen dem Konzept von Ehre und Respekt gegenüber dem islamischen Glauben und individuellen Pflichten gegenüber der Familie. Dazu gehört etwa, nicht zu viel Nähe zu Nicht-Muslimen oder Nicht-Familienmitgliedern herzustellen. Es gibt ausgesprochene Tabubereiche der gegengeschlechtlichen körperlichen Berührung, aber auch der körperliche Kontakt mit Nicht-Muslimen kann mögliche Scham- oder religiöse Grenzen berühren. Schon der Händedruck zwischen Männern und Frauen, die nicht verwandt oder verheiratet sind, kann für einige Muslime als Verletzung der Intimsphäre gelten. Auch direkter Augenkontakt kann respektlos oder aufdringlich wirken.

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