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Besondere Patientengruppe

Muslime in der Apotheke

Nicht nur während des Ramadan haben Muslime besondere Beratungsbedürfnisse in der Apotheke. Ihr Umgang mit Krankheit und die Erwartungen an Arzneimittel sind durch andere kulturelle Einflüsse geprägt. Sprachliche Hürden können eine weitere Herausforderung im Apothekenalltag sein.
Christiane Staiger
18.04.2021  08:00 Uhr

Medikation bei rheumatoider Arthritis

Mit der Patientenadhärenz befasste sich eine 2020 als Abstract veröffentlichte kleine Studie (DOI: 10.1136/annrheumdis-2020-eular.4062). Sie untersuchte den Einfluss des intermittierenden Fastens im Ramadan auf die Adhärenz und Verträglichkeit von krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD) bei Patienten mit rheumatoider Arthritis.

Sieben Männer und 29 Frauen nahmen entweder Methotrexat, Sulfasalazin oder Leflunomid ein. Zu zwei Zeitpunkten wurden Daten erhoben: sechs Monate vor Beginn des Ramadan und nach dem Fasten von mindestens sieben Tagen. Das Ramadan-Fasten beeinflusste die Verträglichkeit der Wirkstoffe nicht und es wurden keine zusätzlichen Nebenwirkungen berichtet. Jedoch nahm weniger als Hälfte der Patienten Methotrexat wie empfohlen außerhalb der Mahlzeiten ein. Auch wenn die Verträglichkeit der antirheumatischen Medikation durch das Fasten bei der Mehrheit der Patienten nicht beeinträchtigt war, sank die Adhärenz, hauptsächlich aufgrund der fehlenden Zeit zwischen den beiden Hauptmahlzeiten.

Biologika, die immer injiziert werden, brechen das Fastengebot nicht und können somit auch während des Tages appliziert werden.

Schilddrüsenmedikation eintakten

Eine weitere Medikation, die im Ramadan Probleme bereiten kann, sind Schilddrüsenhormone, die nüchtern eingenommen werden müssen. Für den besten Einnahmezeitpunkt im Ramadan gibt es unterschiedliche Empfehlungen. So kann der Gläubige die Tagesdosis unmittelbar nach Sonnenuntergang schlucken und muss dann mindestens eine halbe Stunde mit der ersten Mahlzeit warten. Oder er steht morgens früher auf, um ausreichenden zeitlichen Abstand von mindestens einer halben Stunde zur Morgenmahlzeit zu wahren. Ein drittes mögliches Einnahmefenster liegt mindestens vier Stunden nach der Abendmahlzeit, also spät in der Nacht. Einige Patienten warten diesen Zeitpunkt ab und nehmen ihr Schilddrüsenpräparat, bevor sie zu Bett gehen.

Eine 2019 publizierte klinische Studie hat den besten Einnahmezeitpunkt untersucht (DOI: 10.1155/2019/9843961). Verglichen wurden die beiden erstgenannten Zeitpunkte, also direkt nach Sonnenuntergang und am Morgen ausreichend lange vor dem Frühstück. Es ergaben sich keine Vorteile für einen der beiden. Die Patienten sollten deshalb die Einnahme so terminieren, dass sie ihrem Tagesrhythmus am besten entspricht und sie dieses Einnahmeschema im gesamten Fastenmonat sicher durchhalten können.

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