Mitarbeiterakquise während der Corona-Krise |
Neben dem Einsatz emeritierter Apotheker und Pharmaziestudenten ist daher die Anstellung von nicht-pharmazeutischen Mitarbeitern in einer Apotheke eine weitere Option, um den Mangel an personellen Ressourcen zumindest zeitweise zu überbrücken. Auf diese Weise käme das pharmazeutische Personal ausschließlich für die pharmazeutischen Tätigkeiten im Handverkauf und im Labor zum Einsatz. Die nicht-pharmazeutischen Mitarbeiter könnten hingegen beispielsweise für diverse Tätigkeiten außerhalb der Offizin eingesetzt werden. Dazu zählen etwa die Bearbeitung von Bestellungen (Abfrage von Verfügbarkeiten, Verbuchen und Einräumen der Ware), Telefondienst und Ähnliches.
Die Wahrscheinlichkeit, gute und engagierte (nicht-pharmazeutische) Aushilfskräfte zu finden, ist derzeit sehr hoch, denn aufgrund der Pandemie sind bereits viele Unternehmen geschlossen und ihre Angestellten als arbeitslos gemeldet. Insbesondere sind aber auch studentische Aushilfskräfte, die in Unternehmen nur bei Bedarf eingesetzt wurden, von der Freistellung betroffen und akut auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. Auch wenn es nicht das pharmazeutische Team vergrößert, kann diese Maßnahme zu einer sehr großen Entlastung der pharmazeutischen Mitarbeiter führen. Um die Akquise zu erleichtern, lohnt es sich deshalb unter anderem, die offene (Teilzeit)-Stelle in der Agentur für Arbeit anzumelden.
Besonders unkompliziert, kostengünstig und effektiv gestaltet sich die Suche nach Mitarbeitern im Internet. Über die apothekeneigene Website und die Social-Media-Kanäle kann ein sehr vielfältiges Publikum direkt angesprochen werden. Neben Angeboten und Leistungen für die Kunden sollten deshalb Webseiten idealerweise auch Leistungen für Mitarbeiter präsentieren, um auf diese Weise die Aufmerksamkeit der Bewerber zu gewinnen. Zu den besonders attraktiven Benefits für Mitarbeiter und Bewerber zählen: Maßnahmen zur Personalentwicklung, betriebliches Gesundheitsmanagement (unter anderem die Einhaltung der Empfehlungen der BAK im Zusammenhang mit Pandemie), flexible Arbeitszeiten (Gleitzeit, Homeoffice), leistungsorientierte Bezahlung und Maßnahmen zur Unterstützung der Kinderbetreuung. Solche Zusatzleistungen steigern die Attraktivität des Arbeitsplatzes und auch das Ansehen des Unternehmens. Da das Internet derzeit als Medium für die Suche nach diversen Informationen sehr präferiert wird, lohnt es sich, diesen Weg der aktiven Bewerberansprache in Angriff zu nehmen und dort als attraktiver Arbeitgeber sichtbar zu werden.
Der Bedarf an Arbeitskraft in der Apotheke wird sich möglicherweise durch die Pandemie noch weiter verstärken. Auch das generelle Fachkräftemangel-Problem wird sich nicht von einem Tag auf den anderen lösen lassen. Es sind deshalb dringend alternative und interdisziplinäre Lösungen im Bereich Mitarbeiterakquise notwendig, um das hohe Arbeitspensum in der aktuellen Situation, aber auch in der Zukunft zu bewältigen.
Tatiana Dikta B.Sc. Psychologie (Schwerpunkt: Arbeits- und Organisationspsychologie), Fachkraft für betriebliches Gesundheitsmanagement, PTA
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.