Mitarbeiterakquise während der Corona-Krise |
Um den Mangel an Fachkräften besser kompensieren zu können, bedarf es auch interdisziplinärer Lösungen. / Foto: Adobe Stock/vegefox.com
Apotheken beweisen derzeit eine enorme Flexibilität, unermüdliches Engagement für die öffentliche Gesundheit und auch vor allem Unverzichtbarkeit. Dennoch stoßen Teams an die eigenen Grenzen der Belastbarkeit – das unerwartet große Arbeitspensum ist mit dem bestehenden Personal schwer zu bewältigen. Die zusätzlichen Aufgaben, aber auch die unbekannte Situation erfordern neue Organisation im Betrieb. Hinzu kommen zusätzliche Hygieneauflagen, ein wesentlich höherer Informationsbedarf, sowie Erkrankungen der Mitarbeiter, die den Alltag in der Apotheke derzeit erschweren. Grundsätzlich ist es wichtig, die vorhandenen Teamressourcen zu schonen, um nach einer derart großen Belastungsphase ein Team-Burnout zu verhindern.
Der Fachkräftemangel ist jedoch ein bereits bekanntes Problem in den deutschen Apotheken und macht sich während der Pandemie noch stärker bemerkbar. Zwecks Entlastung sind daher neue, innovative und auch schnell umsetzbare Lösungen nötig. Um die Mitarbeiterakquise in der Krisenzeit zu forcieren, bedarf es deshalb zusätzlicher Anreize für potenziell Arbeitssuchende. Alle Maßnahmen, die die Attraktivität des Arbeitsplatzes steigern, wirken sich überdies sowohl auf die Mitarbeiter- als auch auf die Kundenbindung positiv aus.
Ein Zusatzangebot, das von vielen PTA und Approbierten gewünscht wird, ist die Möglichkeit der Flexibilisierung der Arbeitszeiten (Gleitzeit) und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Insbesondere für den Bereich der Herstellung eignen sich flexible Dienstzeiten. Der Einsatz der PTA in der Rezeptur, Defektur oder bei der Prüfung von Ausgangsstoffen und Fertigarzneimitteln könnte so mitarbeiterfreundlicher gestaltet werden. Auch wenn sich die Arbeitszeiten in erster Linie an den Öffnungszeiten der Apotheke und an den Stoßzeiten orientieren müssen, ist es möglich, sich dem Wunsch der Mitarbeiter oder der Bewerber ein wenig anzunähern. So müssen Mitarbeiter nicht zwingend dann Pause machen, wenn die Apotheke geschlossen ist. Viele Aufgaben dürften sich sogar schneller und effektiver außerhalb der Apothekenöffnungszeiten erledigen lassen, weil die Mitarbeiter nicht ständig unterbrochen werden. Dazu zählen beispielsweise, die Rezeptkontrolle, die Rezepturenanfertigung oder das Verbuchen umfangreicher Bestellungen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.