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Atherosklerose

Lipidsenker zur Kardioprotektion

Die Senkung des LDL-Cholesterols im Blut reduziert das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Obwohl wirksame Arzneistoffe zur Verfügung stehen, erreicht nur ein kleiner Teil der Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko den angestrebten Zielwert. Daher ist mit steigendem Risikoprofil eine Kombitherapie sinnvoll.
Peter Ruth
Astrid Scharfe
03.08.2025  08:00 Uhr

Ezetimib

Ezetimib ist zugelassen zur Behandlung der primären Hypercholesterolämie sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit Statinen, insbesondere wenn diese allein nicht ausreichen. In Kombination mit einem Statin ist der Wirkstoff ebenfalls indiziert zur Prävention kardiovaskulärer Ereignisse bei homozygoter familiärer Hypercholesterolämie. In der klinischen Praxis wird Ezetimib häufig als Mittel der zweiten Wahl angesehen.

Ezetimib hemmt selektiv die Cholesterolresorption im Dünndarm. Sein Angriffspunkt ist der Transporter NPC1L1 (Niemann-Pick-C1-like-1), der an der apikalen Membran von Enterozyten im proximalen Dünndarm exprimiert wird (Abbildung 2). NPC1L1 vermittelt dort die Aufnahme von Cholesterol aus dem Darmlumen in die Enterozyten. Durch Blockade dieses Transporters hemmt Ezetimib gezielt die Resorption von Cholesterol aus dem Darmlumen. Infolgedessen sinkt der hepatische Cholesterolpool, was wiederum zur Hochregulation von LDL-Rezeptoren und zu vermehrter Aufnahme von LDL aus dem Blut führt.

Nach oraler Gabe wird Ezetimib rasch resorbiert und in der Leber durch UDP-Glucuronyltransferasen zu pharmakologisch aktivem Glucuronid konjugiert. Dieses Ezetimib-Glucuronid ist der wirksame Metabolit, der über die Galle in den Dünndarm sezerniert und dort als NPC1L1-Blocker wirksam wird. Bei Spaltung des Glucuronids resultiert ein enterohepatischer Kreislauf, der die lang anhaltende Wirkung erklärt. Das CYP450-System wird durch Ezetimib nicht relevant beeinflusst.

In Monotherapie senkt Ezetimib LDL um 15 bis 20 Prozent (Tabelle 2). Es wirkt synergistisch mit Statinen; die duale Hemmung senkt LDL additiv, ohne die Nebenwirkungsrate zu erhöhen. Der therapeutische Nutzen dieser Kombination zeigte sich in der IMPROVE-IT-Studie mit einer zusätzlichen LDL-Senkung von 25 Prozent gegenüber einer Statin-Monotherapie bei gleichzeitigem Rückgang kardiovaskulärer Ereignisse. Allerdings ist im direkten Vergleich zu Statinen die durch Ezetimib erzielte Mortalitätsreduktion deutlich geringer.

▶ Ezetimib nützt insbesondere Patienten mit (sehr) hohem kardiovaskulärem Risiko, bei denen trotz Statintherapie die LDL-Zielwerte nicht erreicht werden. Ebenso ist es eine sinnvolle Option für Patienten mit Statin-Intoleranz, da es keine muskelbezogenen Nebenwirkungen verursacht.

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