Lästig bis lebensbedrohlich |
Abhängig vom Ausmaß des Flüssigkeits- und Elektrolytverlusts kann es zu einer Austrocknung kommen. Patienten zeigen eine Tachykardie und Hypotonie, stehende Hautfalten, Bewusstseinsstörungen, Delir, eine verzögerte Rekapillarisierungszeit oder auch Nierenfunktionsstörungen und Obstipation.
Patienten mit akuter Gastroenteritis und schwerer Dehydratation (mehr als 9 Prozent des Körpergewichts), Kreislaufschock, Bewusstseinsstörungen oder unkontrolliertem Erbrechen sollen stationär behandelt werden. Da bei bestimmten bakteriellen Gastroenteritiden, zum Beispiel durch multiresistente Staphylokokken (MRSA) oder Clostridioides difficile, auch noch erregerspezifische Komplikationen, zum Beispiel Sepsis, Krampfanfälle oder andere Folgeerkrankungen, zu erwarten sind, sollte eine genaue Beobachtung im Krankenhaus erfolgen.
Bei einer akuten Gastroenteritis ohne Dehydratation werden keine spezifischen diätetischen Restriktionen empfohlen. Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen wird von Diäten oder gar Teepausen abgeraten. Die Patienten dürfen alles essen, was sie gewöhnt sind und tolerieren (1).
Gemüsesuppe, gekochte Kartoffeln oder Reis eignen sich gut als Aufbaukost bei Magen-Darm-Infekten. Grundsätzlich darf der Patient essen, was er mag und gut verträgt. / Foto: Adobe Stock/weyo
Zu bevorzugen sind kleine Mahlzeiten, um keine Übelkeit oder Erbrechen auszulösen. Geeignet sind ballaststoffarme und fettreduzierte Kost wie gekochte Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Hafer, ebenso Suppen, gekochtes Gemüse, Salzstangen, Bananen oder milder Joghurt.
Immer wieder wird über die Sinnhaftigkeit der Empfehlung diskutiert, Milch und Milchprodukte während und wochenlang nach einer akuten Gastroenteritis zu meiden. Die Datenbasis ist nach Leitlinienangaben sehr schwach. In einer Metaanalyse aus 2013 wurde zwar festgestellt, dass ein Lactose-Verzicht zur Verkürzung der Diarrhö beitragen kann. Für die Empfehlung einer bestimmten Diät reicht die Evidenz allerdings nicht aus.