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Magen-Darm-Beschwerden

Lästig bis lebensbedrohlich

Im Herbst letzten Jahres ist eine S2k-Leitlinie »Gastrointestinale Infektionen« erschienen. Ein großes Kapitel widmet sich den ambulant erworbenen Magen-Darm-Infektionen. Da die Betroffenen oft direkt die Apotheke für eine qualifizierte Beratung aufsuchen, lohnt sich ein Blick in die neuen Empfehlungen.
AutorKontaktDaniel Finke
Datum 16.05.2024  07:00 Uhr

Die akute Gastroenteritis zählt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zu den fünf häufigsten Todesursachen (4, 2). Durch den Kontakt mit Bakterien, Viren, Protozoen oder Würmern verändert sich das fein ausbalancierte Gleichgewicht der Magen-Darm-Flora. Die meisten Patienten werden ambulant behandelt, heißt es in der kürzlich aktualisierten S2k-Leitlinie »Gastrointestinale Infektionen« der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) (1). Jedoch steigt die Zahl der schweren Infektionen mit einem stationären Aufenthalt, zum Beispiel bei Clostridioides-difficile-Infektionen, an (3).

Infektiöse Durchfallerkrankungen gefährden vor allem Kinder und Säuglinge sowie Patienten mit Vorerkrankungen und/oder im hohen Alter. Bei Kindern von einem bis fünf Jahren ist die akute Gastroenteritis der zweithäufigste Grund für die Vorstellung in der Notaufnahme. Nicht selten sind eine stationäre Aufnahme und intravenöse Flüssigkeitszufuhr nötig.

Akute infektiöse Gastroenteritis

Umgangssprachlich als »Magen-Darm« bezeichnet, zeigt sich die akute infektiöse, ambulant erworbene Gastroenteritis oft mit Durchfall. Die S2k-Leitlinie definiert diese Form als »plötzliche Änderung der Stuhlfrequenz und Stuhlkonsistenz über das individuell übliche Maß hinaus (über dreimal täglich) mit möglichem Erbrechen und Fieber« (1). Betroffene suchen in der Regel nach rund zwei Tagen eine Apotheke oder einen Arzt auf. Wenn keine Risiken für einen schweren Verlauf erkennbar sind, wird ein Zuwarten ohne spezifische Diagnostik und Therapie empfohlen.

Eine sorgfältige Anamnese-Erhebung im intensiven Beratungsgespräch (in der Apotheke) ist die wichtigste Voraussetzung für eine evidenzbasierte Therapieempfehlung oder eine weitere medizinische Diagnostik. Neben möglichen Rückschlüssen auf eine Infektionsquelle wie eine Reiseaktivität, Nahrungsaufnahme oder Erkrankungen im sozialen Umfeld sollten die Beschwerden näher erfragt werden. Risikofaktoren und Warnsignale für eine mögliche Clostridioides-difficile-Infektion oder einen schweren Verlauf sind Blutbeimengungen im Stuhl, Fieber, dysenterische Beschwerden sowie Antibiotikaexposition und Immunsuppression (1).

Sind epidemiologische Häufungen zu erkennen oder hatte der Betroffene beruflich Kontakt zu Nahrungsmitteln oder führt Tätigkeiten in einer nichtprivaten Gemeinschaftsverpflegung aus, muss der Arzt die Erkrankung nach § 6 und § 42 Infektionsschutzgesetz (IfSG) melden. Dann ist eine Erregerdiagnostik angezeigt (5, 6). Auch bei weiteren Symptomen wie einer blutigen Diarrhö, Fieber, Dehydrierung und anhaltendem Durchfall über mehr als 14 Tage sowie bei Komorbiditäten, Immundefizienz oder Antibiotikaeinnahme in den letzten drei Monaten soll eine Erregerdiagnostik erwogen werden.

Gemäß Leitlinie sollte eine Erregerdiagnostik nur erfolgen, wenn sich aus dem Resultat medizinische, organisatorische oder melderechtliche Konsequenzen ergeben. Müssen die Patienten ins Krankenhaus, ist eine Diagnostik auch wegen des eventuell nötigen stationären Hygienemanagements sinnvoll.

Ebenfalls sinnvoll ist eine Erregerdiagnostik vor Beginn einer kalkulierten Antibiotikatherapie, um gegebenenfalls einen bakteriellen Erreger nachzuweisen und um die antiinfektive Therapie erregerspezifisch zu fokussieren. Bei Nachweis einer viralen Genese sollte die eingeleitete Antibiotikatherapie umgehend beendet werden.

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