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Wurzeldrogen

Klassiker und Exoten

Einige Wurzel- und Rhizom-Drogen wie Baldrian oder Ingwer sind pharmazeutische Klassiker und als solche gut untersucht. Doch immer wieder werden auch Exoten beworben – etwa Maca als Potenzmittel oder Yacón als Superfood. Wie steht es hier um die Evidenz?
Robert Fürst
Ilse Zündorf
20.08.2023  08:00 Uhr

Erinnern Sie sich noch? Wurzel, Sprossachse und Blatt – das sind die drei Grundorgane der Kormophyten, also der Farne und Samenpflanzen. Die Wurzel dient der Verankerung der Pflanze, der Aufnahme von Wasser, das ständig durch Transpiration verloren geht, und von darin gelösten Salzen. Zudem ist die Wurzel ein beliebter, da geschützter Speicherort für Reservestoffe und für pharmazeutisch interessante sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Das Wissen aus dem Studium mag verblasst sein, aber ein paar berühmte Wurzeldrogen fallen jedem Apotheker bestimmt auf Anhieb ein: Baldrianwurzel, Süßholzwurzel und Ingwerwurzel – Moment, heißt das nicht Ingwerwurzelstock? Und Curcumawurzelstock gibt es doch auch. Was war noch mal der Unterschied zwischen Wurzel und Rhizom?

Eine Wurzel wächst in das Erdreich hinein und folgt der Schwerkraft, ein Spross dagegen wächst aus dem Substrat heraus und dem Licht entgegen. Ein Rhizom ist keine Wurzel, sondern eine Sprossachse, die unterirdisch oder dicht über dem Boden und meist horizontal wächst. Wurzel und Rhizom lassen sich anhand botanischer Merkmale unterscheiden: Wurzelhaare und die sogenannte Kalyptra, eine schützende Wurzelhaube, gibt es nur bei Wurzeln. Im Gegensatz dazu bilden Rhizome Nodien (Sprossknoten) und Internodien, haben Blattnarben und eine dem Spross sehr ähnliche Anordnung der Leitbündel.

Offizinelle Drogen

Radix-Drogen enthalten ausschließlich unterirdische Teile einer Arzneipflanze. Diese pharmazeutische Definition ist nicht deckungsgleich mit der botanischen, denn Radix-Drogen können auch Anteile der Sprossachse in Form von Rhizomen und Ausläufern enthalten. Ein Beispiel ist die Droge Baldrianwurzel, Valerianae radix, die gemäß Europäischem Arzneibuch (EuAB) die »getrockneten, ganzen oder zerkleinerten unterirdischen Teile von Valeriana officinalis L.s.l., bestehend aus Rhizom, Wurzeln und Ausläufern« enthält.

Im EuAB finden sich mittlerweile mehr als 70 Monographien von Radix- und Rhizom-Drogen. Diese hohe Zahl liegt nicht an einer enormen Erweiterung des europäischen Arzneipflanzenschatzes. Vielmehr haben viele Pflanzen, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet werden, Eingang in das Arzneibuch gefunden, um die pharmazeutische Qualität der Drogen sicherzustellen. Mittlerweile gibt es im EuAB sogar eine eigene Liste der »Bezeichnungen von in der TCM verwendeten pflanzlichen Drogen« (EuAB 10.8/5.22).

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