Klassiker und Exoten |
Wurzeln und Rhizome gehören zum klassischen Arzneidrogen-Repertoire. Sie können eine Vielzahl an pharmakologisch aktiven sekundären Pflanzeninhaltsstoffen enthalten, die in diesen Pflanzenorganen besonders geschützt sind. Für die Haltbarkeit der Drogen erweist sich das als Vorteil, für die Extraktion ist es eine Herausforderung, insbesondere bei der Teezubereitung. Andererseits sind diese Organe auch Speicherorte für Reservestoffe, die der Pflanze als Energielieferant dienen.
Das Inhaltsstoffspektrum der geläufigen Wurzel- und Rhizomdrogen ist bekannt und das Nutzen-Risiko-Verhältnis ihres medizinischen Einsatzes abgewogen. Die Nähr- und Ballaststoff-Zusammensetzung steht – im Gegensatz zu einigen »Superfood«-Wurzeln – nicht im Vordergrund. Die Pharmakologie der Inhaltsstoffe von »Newcomer«-Wurzeln oder Rhizomen ist fast immer unzureichend erforscht, hier können also Gefahren lauern.
Professor Dr. Robert Fürst studierte Pharmazie und erhielt 2001 die Approbation als Apotheker. Anschließend folgten Promotion und Habilitation (2011) im Fach Pharmazeutische Biologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit Ende 2012 hat Professor Fürst die W3-Professur für Pharmazeutische Biologie im Institut für Pharmazeutische Biologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main inne. Seit 2016 ist er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Pharmazeutische Biologie, seit 2017 Prodekan des Fachbereichs Biochemie, Chemie und Pharmazie. Sein Forschungsschwerpunkt sind die molekularen Wirkmechanismen von Naturstoffen.
Dr. Ilse Zündorf studierte Biologie von 1984 bis 1990 an der Universität Erlangen. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität von Kentucky, Lexington, USA, wurde sie 1995 am Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Frankfurt promoviert. Zunächst als Akademische Rätin, seit 2001 als Akademische Oberrätin, arbeitet sie am dortigen Institut für Pharmazeutische Biologie. Ihre Forschungsthemen betreffen Herstellung und Charakterisierung monoklonaler Antikörper, Herstellung und Modifikation rekombinanter Antikörperfragmente sowie die Etablierung von zellulären Testsystemen zur Wirkstoffsuche.