Klassiker und Exoten |
Maca gibt es in verschiedenen Farbvariationen von schwarz über violett und gelb bis cremefarben. / Foto: Adobe Stock/Pedro
Erinnern Sie sich noch? Wurzel, Sprossachse und Blatt – das sind die drei Grundorgane der Kormophyten, also der Farne und Samenpflanzen. Die Wurzel dient der Verankerung der Pflanze, der Aufnahme von Wasser, das ständig durch Transpiration verloren geht, und von darin gelösten Salzen. Zudem ist die Wurzel ein beliebter, da geschützter Speicherort für Reservestoffe und für pharmazeutisch interessante sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Das Wissen aus dem Studium mag verblasst sein, aber ein paar berühmte Wurzeldrogen fallen jedem Apotheker bestimmt auf Anhieb ein: Baldrianwurzel, Süßholzwurzel und Ingwerwurzel – Moment, heißt das nicht Ingwerwurzelstock? Und Curcumawurzelstock gibt es doch auch. Was war noch mal der Unterschied zwischen Wurzel und Rhizom?
Eine Wurzel wächst in das Erdreich hinein und folgt der Schwerkraft, ein Spross dagegen wächst aus dem Substrat heraus und dem Licht entgegen. Ein Rhizom ist keine Wurzel, sondern eine Sprossachse, die unterirdisch oder dicht über dem Boden und meist horizontal wächst. Wurzel und Rhizom lassen sich anhand botanischer Merkmale unterscheiden: Wurzelhaare und die sogenannte Kalyptra, eine schützende Wurzelhaube, gibt es nur bei Wurzeln. Im Gegensatz dazu bilden Rhizome Nodien (Sprossknoten) und Internodien, haben Blattnarben und eine dem Spross sehr ähnliche Anordnung der Leitbündel.
Radix-Drogen enthalten ausschließlich unterirdische Teile einer Arzneipflanze. Diese pharmazeutische Definition ist nicht deckungsgleich mit der botanischen, denn Radix-Drogen können auch Anteile der Sprossachse in Form von Rhizomen und Ausläufern enthalten. Ein Beispiel ist die Droge Baldrianwurzel, Valerianae radix, die gemäß Europäischem Arzneibuch (EuAB) die »getrockneten, ganzen oder zerkleinerten unterirdischen Teile von Valeriana officinalis L.s.l., bestehend aus Rhizom, Wurzeln und Ausläufern« enthält.
Wurzel- und Rhizom-Klassiker sind nach wie vor in den Apothekenregalen zu finden. / Foto: Adobe Stock/Rene La/peopleimages.com
Im EuAB finden sich mittlerweile mehr als 70 Monographien von Radix- und Rhizom-Drogen. Diese hohe Zahl liegt nicht an einer enormen Erweiterung des europäischen Arzneipflanzenschatzes. Vielmehr haben viele Pflanzen, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet werden, Eingang in das Arzneibuch gefunden, um die pharmazeutische Qualität der Drogen sicherzustellen. Mittlerweile gibt es im EuAB sogar eine eigene Liste der »Bezeichnungen von in der TCM verwendeten pflanzlichen Drogen« (EuAB 10.8/5.22).
Den Einsatz dieser Drogen bestimmen die pharmazeutisch relevanten, also pharmakologisch aktiven Pflanzeninhaltsstoffe, die in den Wurzeln und Rhizomen vorkommen. Hier ist eine große phytochemische Bandbreite zu finden, zum Beispiel ätherische Öle in der Baldrianwurzel, Saponine in der Süßholzwurzel, Schleimpolysaccharide in der Eibischwurzel, iridoide Bitterstoffe in der Enzianwurzel, Gerbstoffe in der Ratanhiawurzel, Scharfstoffe im Ingwerwurzelstock, Cumarine in der Angelikawurzel oder Anthranoide in der Rhabarberwurzel. Auch Flavonoide und viele weitere phenolische Substanzen kommen vor. Alkaloide werden in der Ipecacuanhawurzel akkumuliert, außerdem gibt es Drogen mit etwas ungewöhnlicheren Inhaltsstoffen wie die Javanische Gelbwurz mit dem Curcumin.
Die Studienlage für Drogen und Extrakte aus Arzneipflanzen ist extrem heterogen. Zu vielen, genauer gesagt zu den meisten, gibt es keine einzige akzeptable randomisierte, kontrollierte klinische Studie (RCT). Nur wenn eine ausreichend hochwertige RCT vorhanden ist, aus der sich ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis ableitet, vergibt der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) den sogenannten Well-established-use-Status. Drei klassische und apothekenrelevante Wurzel- und Rhizom-Drogen, die es in diese Kategorie geschafft haben, sind der Ingwerwurzelstock, die Baldrianwurzel und der Cimicifugawurzelstock.
Der HMPC erstellt Monographien zu pflanzlichen Drogen und deren Zubereitungen und teilt sie in die Kategorien »well-established use« (WEU) und »traditional use« (TU) ein:
WEU: Die Droge oder Zubereitung wird länger als zehn Jahre in der EU genutzt und die Wirksamkeit und Sicherheit wurden in klinischen Studien bestätigt. Für die Zuordnung zu dieser Kategorie bedarf es mindestens einer RCT, die ausreichend groß und methodisch hochwertig ist. Noch besser ist, wenn Metaanalysen auf der Basis mehrerer RCT zur Verfügung stehen.
TU: Die Droge oder Zubereitung wird länger als 30 Jahre und davon mindestens 15 Jahre in der EU verwendet. Sie wird dann auf der Basis ausreichender Sicherheitsdaten und ihrer traditionellen Anwendung mit plausibler Wirkung registriert. Hier gibt es gemäß HMPC-Einschätzung keine ausreichende Evidenzbasis zur Einstufung in die Kategorie WEU.
Zingiber officinale Roscoe (Zingiberaceae), landläufig als Ingwer bekannt, ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die den tropischen Gebieten Südostasiens heimisch ist und seit mehreren Jahrtausenden als Gewürz und für medizinische Zwecke genutzt wird. Heute wird Ingwer in vielen Teilen der Welt kommerziell angebaut und ist auch hierzulande in fast jedem Supermarkt zu bekommen. Das EuAB definiert die Droge Ingwerwurzelstock als die getrockneten, ganzen oder geschnittenen Rhizome der Pflanze, die entweder vollständig oder nur an den Flachseiten vom Kork befreit sind. Interessanterweise hat Ingwer, obwohl er zu den monokotylen Pflanzen ohne sekundäres Dickenwachstum gehört, ein richtiges Periderm, also Korkgewebe.
Ingwerwurzelstock / Foto: Adobe Stock/Atlas
Die Inhaltsstoffe der Droge – vor allem ätherisches Öl und Scharfstoffe – wirken verdauungsfördernd und steigern die Sekretion von Speichel, Magensaft und Galle. Im Tiermodell hat Ingwer die Magenentleerung und die Magen-Darm-Passage beschleunigt und den Brechreiz verringert. Diese Effekte werden vor allem den Scharfstoffgruppen der Gingerole und Shogaole zugeschrieben. Als Mechanismus wird eine Blockade der 5-HT3-Rezeptoren im Gastrointestinaltrakt postuliert. Darüber hinaus haben diese Stoffe eine entzündungshemmende Aktivität.
Mehrere klinische Studien haben die Wirksamkeit von pulverisiertem Ingwerrhizom bei Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft, nach Operationen oder im Rahmen einer Chemotherapie untersucht. Allerdings haben sich entweder keine oder nur sehr geringe Effekte ergeben, die Studienlage ist insgesamt recht heterogen. Nur für die Prävention der Reisekrankheit, der Kinetose, waren die klinischen Effekte des Drogenpulvers aussagekräftig und stark genug, dass der HMPC den WEU-Status vergeben hat. Als wirksame Dosis sollen Erwachsene ein bis zwei Gramm pulverisiertes Ingwerrhizom vor Reisebeginn einnehmen. Pulverisierter Ingwerwurzelstock wird zwar im Allgemeinen gut vertragen, die Scharfstoffe können aber bei empfindlicheren Personen durchaus Symptome wie Aufstoßen oder Übelkeit hervorrufen; die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen wird immerhin mit 1 bis 10 Prozent angegeben.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit soll die Droge gemäß der HMPC-Monographie nicht verwendet werden. Embryotox, das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Berliner Charité, sieht allerdings keine Hinweise für ein erhöhtes Fehlbildungs- oder Abortrisiko in der Schwangerschaft bei üblichen Dosierungen.
Die EMA-Monographie listet übrigens für niedrigere Dosierungen des pulverisierten Ingwerrhizoms auch zwei Indikationen gemäß traditioneller Verwendung (TU) auf: zur symptomatischen Linderung der Reisekrankheit bei Erwachsenen (750 mg eine halbe Stunde vor Reisebeginn) und bei Kindern ab sechs Jahren (250 bis 500 mg) sowie zur symptomatischen Behandlung leichter, krampfartiger Magen-Darm-Beschwerden bei Erwachsenen (180 mg dreimal täglich nach Bedarf).
Auch der Baldrian, Valeriana officinalis L. (Caprifoliaceae), hat eine lange Tradition als Arzneipflanze– der medizinische Einsatz dieses mehrjährigen Krauts kann bis in die Antike zurückverfolgt werden. Heimisch ist Baldrian in Europa und Asien, nach Nordamerika wurde er eingeschleppt. Die Droge Baldrianwurzel enthält ätherisches Öl, das vor allem aus Monoterpenen und Sesquiterpenen besteht, charakteristische Sesquiterpensäuren wie die Valerensäure, Iridoide und auch Flavonoide kommen ebenfalls vor. Nach der Ernte und Trocknung entwickelt die Baldrianwurzel einen intensiven, charakteristischen Geruch, der auf die Abspaltung der Isovaleriansäure aus den Valepotriaten, zum Beispiel Valtrat und Isovaltrat, zurückgeht. Valepotriate sind instabile Iridoid-Verbindungen und in Zubereitungen aus Baldrianwurzel kaum oder nicht mehr enthalten. Die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe hängt stark von der Herkunft, der verwendeten Unterart und dem Klima ab, dem Baldrian ausgesetzt ist.
Tierversuche zeigen, dass die Inhaltsstoffe des Baldrians sedative und anxiolytische Effekte hervorrufen können. Die zahlreichen In-vitro-Befunde zu Extrakten und Einzelstoffen ergeben kein klares Bild, weder zum Wirkmechanismus noch zur Frage nach den entscheidenden Inhaltsstoffen. Diskutiert wird unter anderem eine Interaktion mit GABAA-, A1- und 5-HT5A-Rezeptoren. Auch die durchgeführten klinischen Studien ergeben nur ein verschwommenes Bild: Es gibt dutzende, allerdings meist kleinere Studien, die von sehr unterschiedlicher Qualität sind und mit verschiedenen Extrakttypen durchgeführt wurden. Insgesamt weisen sie nicht auf starke Wirkeffekte hin. Erschwerend hinzu kommt, dass es große interindividuelle Unterschiede in der Pharmakokinetik der Baldrianinhaltsstoffe zu geben scheint – zumindest wurde dieser Effekt für die Valerensäure in einer klinischen Studie an postmenopausalen Frauen beobachtet.
Trotzdem hat der HMPC den WEU-Status für Baldrianwurzel vergeben: Zur Linderung leichter nervöser Anspannung und von Schlafstörungen ist ein Trockenextrakt mit dem Droge-Extrakt-Verhältnis (DEV) 3–7,4:1 und dem Auszugsmittel Ethanol (40 bis 70 Prozent) vorgesehen. Der Einsatz ist auf Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren beschränkt. Die Dosierung unterscheidet sich je nach Indikation, geht aber immer von einer Einzeldosis im Bereich von 400 bis 600 mg aus: Zur Behandlung nervöser Spannungszustände ist bis zu dreimal am Tag eine Einzeldosis indiziert. Gegen Schlafstörungen wird eine Einzeldosis eine halbe bis ganze Stunde vor dem Zubettgehen empfohlen, falls nötig kann früher am Abend eine zusätzliche Einzeldosis eingenommen werden. Entscheidend für die Beratung in der Apotheke ist der Hinweis, dass die Wirkung des Extrakts nur allmählich eintritt, also keine akuten Effekte zu erwarten sind. Für einen optimalen Behandlungseffekt ist eine kontinuierliche Einnahme über zwei bis vier Wochen nötig.
Als Nebenwirkungen können Magen-Darm-Beschwerden auftreten; die Häufigkeit ist unklar. Der HMPC erwähnt zudem, dass Baldrian die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen könnte.
Die nach teilweiser Aktualisierung nach wie vor gültige S3-Leitlinie »Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen« der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) aus dem Jahr 2017 kommt zu einem anderen Schluss: Für Baldrian kann demnach »aufgrund der unzureichenden Datenlage keine Empfehlung zum Einsatz in der Insomniebehandlung gegeben werden«. Besser beurteilt wird Baldrian zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen in der S1-Leitlinie »Nichtorganische Schlafstörungen« der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) aus dem Jahr 2018 (in Überarbeitung, gültig bis 30.6.2023). Dort heißt es: »Phytopharmaka (zum Beispiel Baldrian) eignen sich zur Unterstützung verhaltenstherapeutischer Maßnahmen.«
Erwähnenswert ist außerdem, dass Baldrian laut der Priscus-Liste 2.0 als Alternative zu Arzneistoffen genutzt werden kann, die als potenziell inadäquate Medikation im Alter aufgeführt werden: Chloralhydrat, Doxylamin, kurz und mittellang wirksame Benzodiazepine, Promethazin, Zolpidem und Zopiclon.
Übrigens gibt es für Baldrianwurzel auch die Verwendung nach TU zur Linderung leichter Symptome von psychischem Stress und zur Unterstützung des Schlafs für Personen ab zwölf Jahren. TU-Präparate sind neben bestimmten Trockenextrakten vor allem die zerkleinerte Droge zur Teezubereitung, Tinkturen und Badezusätze.
| Drogenbezeichnung deutsch/latein | Stammpflanze (Familie) | Indikation |
|---|---|---|
| Angelikawurzel/Angelicae archangelicae radix | Angelica archangelica L. (Apiaceae) | ESCOP: dyspeptische Beschwerden wie leichte Bauchkrämpfe, verzögerte Verdauung, Blähungen und Völlegefühl,Appetitlosigkeit, Anorexie,Bronchitis |
| Baldrianwurzel/Valerianae radix | Valeriana officinalis L. s.l. (Caprifoliaceae) | HMPC: leichte nervöse Anspannung, Schlafstörungen (WEU) |
| Blasser-Sonnenhut- Wurzel/Echinaceae pallidae radix | Echinacea pallida (Nutt.) Nutt. (Asteraceae) | HMPC: Linderung der Symptome von Erkältungskrankheiten |
| Schmalblättriger-Sonnenhut-Wurzel/Echinaceae angustifoliae radix | Echinacea angustifolia DC (Asteraceae) | HMPC: unterstützende Behandlung von Erkältungskrankheiten |
| Purpursonnenhut-Wurzel/Echinaceae purpureae radix | Echinacea purpurea (L.) Moench (Asteraceae) | HMPC: Linderung der Symptome von Erkältungskrankheiten, Linderung von Ausschlag und Pickeln bei leichter Akne |
| Cimicifugawurzelstock/Cimicifugae rhizoma | Cimicifuga racemosa (L.) Nutt. (Ranunculaceae) | HMPC: Linderung von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen (WEU) |
| Brennnesselwurzel/Urticae radix | Urtica dioica L., Urtica urens L. (Urticaceae) | HMPC: Linderung von Beschwerden der unteren Harnwege im Zusammenhang mit einer gutartigen Prostatahyperplasie |
| Eibischwurzel/Althaeae radix | Althaea officinalis L. (Malvaceae) | HMPC: Schleimstoffe zur symptomatischen Behandlung von Reizungen der Mundhöhle oder des Rachens und des damit verbundenen trockenen Hustens. Schleimstoffe zur symptomatischen Linderung von leichten Magen-Darm-Beschwerden |
| Enzianwurzel/Gentianae radix | Gentiana lutea L. (Gentianaceae) | HMPC: vorübergehende Appetitlosigkeit, leichte dyspeptische/gastrointestinale Störungen |
| Ginsengwurzel/Ginseng radix | Panax ginseng C.A.Mey. (Araliaceae) | HMPC: Asthenie-Symptome wie Müdigkeit und Schwäche |
| Hauhechelwurzel/Ononidis radix | Ononis spinosa L. (Fabaceae) | HMPC: leichte Harnwegsbeschwerden, zur Erhöhung der Urinmenge |
| Ingwerwurzelstock/Zingiberis rhizoma | Zingiber officinale Roscoe (Zingiberaceae) | HMPC: Übelkeit und Erbrechen bei Reisekrankheit (WEU) |
| Javanische Gelbwurz/Curcumae zanthorrhizae rhizoma | Curcuma zanthorrhiza Roxb. (Zingiberaceae) | HMPC: Linderung von Verdauungsstörungen wie Völlegefühl, langsame Verdauung und Blähungen |
| Curcumawurzelstock/Curcuma longae rhizoma | Curcuma longa L. (Zingiberaceae) | HMPC: Linderung von Verdauungsstörungen wie Völlegefühl, langsame Verdauung und Blähungen |
| Kanadische Gelbwurz/Hydrastis rhizoma | Hydrastis canadensis L. (Ranunculaceae) | ESCOP: Verdauungsstörungen wie dyspeptische Beschwerden und Magenschleimhautentzündungen, unterstützend bei Menorrhagie und Dysmenorrhö |
| Liebstöckelwurzel/Levistici radix | Levisticum officinale Koch (Apiaceae) | HMPC: zur Erhöhung der Urinmenge, um eine Durchspülung der Harnwege als Adjuvanz bei leichten Harnwegsbeschwerden zu erreichen |
| Löwenzahnwurzel/Taraxaci officinalis radix | Taraxacum officinale F.H. Wigg. (Asteraceae) | HMPC: zur Erhöhung der Urinmenge, um eine Durchspülung der Harnwege als Adjuvanz bei leichten Harnwegsbeschwerden zu erreichen |
| Mäusedornwurzelstock/Rusci rhizoma | Ruscus aculeatus L. (Asparagaceae) | HMPC: Beschwerden und Schweregefühl in den Beinen, bei leichten venösen Durchblutungsstörungen,symptomatische Linderung von Juckreiz und Brennen im Zusammenhang mit Hämorrhoiden |
| Pelargoniumwurzel/Pelargonii radix | Pelargonium sidoides DC, Pelargonium reniforme Curt. | HMPC: symptomatische Behandlung von Erkältungen |
| Primelwurzel/Primulae radix | Primula veris L., Primula elatior (L.) Hill (Primulaceae) | HMPC: schleimlösend bei Husten in Verbindung mit einer Erkältung |
| Queckenwurzelstock/Graminis rhizoma | Agropyron repens (L.) P.Beauv. (Elymus repens (L.) Gould) (Poaceae) | HMPC: zur Erhöhung der Urinmenge, um eine Durchspülung der Harnwege als Adjuvanz bei leichten Harnwegsbeschwerden zu erreichen |
| Ratanhiawurzel/ Ratanhiae radix | Krameria triandra Ruiz et Pav. (Krameriaceae) | ESCOP: leichte Entzündungen im Mund und Rachen |
| Rhabarberwurzel/Rhei radix | Rheum palmatum L., Rheum officinale Baillon (Polygonaceae) | HMPC: kurzzeitige Anwendung bei gelegentlicher Verstopfung (WEU) |
| Senegawurzel/Polygalae radix | Polygala senega L., Polygala tenuifolia Willd. (Polygalaceae) | ESCOP: produktiver Husten, Katarrhe der oberen Luftwege, chronische Bronchitis |
| Süßholzwurzel/Liquiritiae radix | Glycyrrhiza glabra L., Gycyrrhiza inflata Bat., Glycyrrhiza uralensis Fisch. (Fabaceae) | HMPC: Linderung von Verdauungssymptomen, einschließlich Sodbrennen und Dyspepsie,schleimlösend bei erkältungsbedingtem Husten in Verbindung mit Erkältung |
| Taigawurzel/Eleutherococci radix | Eleutherococcus senticosus (Rupr. et Maxim.) Maxim. (Araliaceae) | HMPC: gegen Symptome der Asthenie wie Müdigkeit und Schwäche |
| Teufelskrallenwurzel/Harpagophyti radix | Harpagophytum procumbens DC., Harpagophytum zeyheri Decne. (Pedaliaceae) | HMPC: Linderung leichter Gelenkschmerzen sowie Linderung leichter Verdauungsstörungen wie Blähungen und Flatulenz sowie vorübergehende Appetitlosigkeit |
| Tormentillwurzelstock/Tormentillae rhizoma | Potentilla erecta (L.) Raeusch. (Rosaceae) | HMPC: zur symptomatischen Behandlung von leichter Diarrhö und von leichten Entzündungen der Mundschleimhaut |
Actaea racemosa L. (Ranunculaceae), auch bekannt unter dem Synonym Cimicifuga racemosa (L.) Nutt. oder dem deutschen Namen Traubensilberkerze, ist vor allem im Osten der USA und Kanadas beheimatet. Die medizinische Verwendung dieser Staude geht auf die indigene Bevölkerung Nordamerikas zurück. Das EuAB definiert die Droge als Rhizom und Wurzel, ganz oder zerkleinert und getrocknet. Die hervorstechende Inhaltsstoffklasse sind Triterpenglykoside, es kommen aber auch Phenylpropanoide und stickstoffhaltige Verbindungen vor. Der Hauptbestandteil der Triterpenglykoside ist das recht komplexe Molekül 23-epi-26-Desoxyactein.
Seit vielen Jahren wird an der Frage geforscht, ob die Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze die Estrogenrezeptoren (ER) α/β aktivieren, inhibieren oder modulieren – oder gar nicht mit ihnen interagieren, worauf neuere Befunde hindeuten. Eine abschließende Antwort auf die »Estrogen-Frage« gibt es bislang aber nicht. Daher sind in der HMPC-Monographie weiterhin Vorsichtsmaßnahmen beispielsweise bei der Anwendung von Cimicifuga-Extrakten im Zusammenhang mit estrogenabhängigen Tumoren aufgeführt. Neben einem möglichen Einfluss auf das Estrogen-System werden auch dopaminerge (D2-Agonismus) und serotonerge Wirkungen (Aktivierung von 5-HT1A, 5-HT1D und 5-HT7) diskutiert.
Deutlich klarer als um den Wirkmechanismus steht es um die klinische Evidenz: In etwa 20 klinischen Studien an insgesamt mehr als 6000 Patientinnen konnte für bestimmte Cimicifuga-Extrakte nachgewiesen werden, dass sie zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen geeignet sind. Drei Trockenextrakten hat der HMPC den WEU-Status zuerkannt: zwei recht ähnlichen Extrakten mit
Die Tagesdosen unterscheiden sich kaum: Beim ersten Extrakt sind 5,6 mg, verteilt auf zwei Einzelgaben à 2,8 mg, indiziert, beim zweiten sind es 6,5 mg als Einmalgabe und beim dritten 5mg entweder als Einmalgabe oder aufgeteilt auf zweimal täglich 2,5 mg.
Für die Beratung ist zu beachten, dass diese Extrakte längerfristig, das heißt über sechs Monate hinaus, nur nach ärztlicher Beratung eingenommen werden sollen. Auch für die Kombination mit einem Estrogen-Präparat sowie bei Frauen, die gegen Brustkrebs behandelt wurden oder werden, ist – aufgrund der unbeantworteten »Estrogen-Frage« – eine ärztliche Konsultation vorgesehen.
Zudem wird bei Lebererkrankungen zur Vorsicht geraten: Bei der Therapie soll in besonderem Maß auf Anzeichen einer Leberschädigung wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gelbfärbung von Haut und Augen oder starke Oberbauchschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen oder dunklem Urin geachtet werden. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn die Häufigkeit lebertoxischer Nebenwirkungen ist nicht bekannt. Auch wie häufig andere Nebenwirkungen wie allergische Hautreaktionen und gastrointestinale Beschwerden auftreten, ist unklar.
Neben den altbekannten, klassischen Wurzeldrogen gibt es immer wieder »Newcomer«, die »gehypt« werden und dann entsprechenden Absatz finden – oft über Online-Vertriebskanäle und als Nahrungsergänzungsmittel (NEM). Eine recht gute untersuchte »Mode-Droge« ist Rosenwurz-Wurzelstock, etwas exotischer sind etwa die Maca- und die Yacón-Wurzel.
Die männlichen Exemplare der Rosenwurz blühen gelb bis orange. / Foto: Adobe Stock/Zbignev
Der Rosenwurz-Wurzelstock, Rhodiolae roseae rhizoma et radix, ist weder im DAB noch im EuAB monographiert, allerdings hat der HMPC der Droge bereits im Jahr 2012 eine TU-Bewertung zugesprochen. Die Stammpflanze ist Rhodiola rosea L., auch Sedum roseum (L.) Scop. genannt, aus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) und gehört zu den sogenannten sukkulenten Gewächsen, die besonders gut Wasser speichern und dadurch trockene Standorte gut bewältigen können. Meist sind die Pflanzen diözisch, wobei die männlichen Exemplare gelb bis orange blühen, während die weiblichen Pflanzen violette bis schwarze Blüten tragen. Nur selten treten zwittrige Blüten auf. Der deutsche Artname kommt vom rosenähnlichen Geruch, den die angeschnittenen unterirdischen Pflanzenteile verströmen.
Einzig einem Extrakt (DEV 1,5–5:1, 67 bis 70 Prozent V/V Ethanol) hat der HMPC den TU-Status in einer täglichen Dosierung von 144 bis 400 mg zur Linderung von Stresssymptomen wie Erschöpfung und Kraftlosigkeit ab 18 Jahren zugeschrieben. Die präklinischen Tests mit dem Extrakt oder mit isolierten Substanzen lassen eine entsprechende Wirksamkeit plausibel erscheinen, die bisher durchgeführten klinischen Studien waren jedoch zu wenig umfangreich und aussagekräftig, sodass kein WEU-Status vergeben werden konnte.
Als relevante Inhaltsstoffe der Droge werden die Phenylethanoide Tyrosol und Salidrosid sowie die Phenylpropanoide Rosin, Rosarin und Rosavin gehandelt. Beworben werden Präparate mit Rosenwurz-Wurzelstock häufig damit, dass sie als »Adaptogen« wirken und als solches den Menschen bei der Stressbewältigung unterstützen sowie das »innere Gleichgewicht« wiederherstellen. Häufig handelt es sich bei diesen Präparaten um NEM, vor denen im Januar 2023 die Verbraucherzentrale warnte: Die in NEM enthaltenen Extrakte seien nicht standardisiert und unterschieden sich erheblich. Obwohl in der Rosenwurzwurzel ein Cyanoglykosid gefunden wurde, aus dem Blausäure entstehen kann, kommt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme aus dem Jahr 2013 zu dem Ergebnis, dass sich aus den vorliegenden Humanstudien kein Gefährdungspotenzial ableiten lasse. Gleichzeitig ließen die Studien aber auch nicht den Schluss zu, dass die langfristige Einnahme keine unerwünschten Wirkungen hätte.
Die Maca-Pflanze, auch peruanischer Ginseng genannt, hat den botanischen Namen Lepidium meyenii Walp. und gehört zur Familie der Brassicaceae. Heimisch ist die zweijährige, krautige Pflanze in Höhenlagen der peruanischen Anden. Dort ist sie seit mindestens 2000 Jahren in Verwendung, sowohl als Lebensmittel als auch für medizinische Zwecke. Die Maca-Wurzel ist botanisch betrachtet gar keine Wurzel, sondern eine Metamorphose der Sprossachse, genauer gesagt eine Hypokotylknolle: So wird der verdickte unterste Abschnitt der Sprossachse zwischen Wurzelhals und Keimblättern genannt – ein bekanntes Beispiel für Hypokotylknollen sind Radieschen.
Phytochemisch heben sich, wie bei vielen Brassicaceae, die Glucosinolate (Senfölglykoside) als Scharfstoffe hervor. Zudem wurden Alkaloide beschrieben. Die Knolle wird als »Superfood« angepriesen und soll die körperliche Leistungsfähigkeit und psychische Belastbarkeit erhöhen. Zudem soll sie sexuelle Funktionsstörungen verbessern und die sexuelle Funktion steigern: Maca wird als natürliches Aphrodisiakum und Potenzmittel beworben.
Knapp 300 Publikationen sind in der Datenbank PubMed zu Lepidium meyenii zu finden. Darunter befinden sich immerhin elf randomisierte, kontrollierte klinische Studien, wobei sich die meisten mit sexuellen oder Fertilitätsstörungen beschäftigen. Auch hier zeigen sich altbekannte Probleme: Die verwendeten Zubereitungen sind sehr unterschiedlich und meist nicht genauer charakterisiert, geschweige denn standardisiert. Zudem sind die Dosierung und Studiendauer recht unterschiedlich, die Zahl an Probanden ist gering, die Endpunkte schwammig – so sind Heterogenität und unklare, mal negative und mal positive Ergebnisse vorprogrammiert. Es sind also bestenfalls Pilotstudien, die interessante Hinweise liefern, um weiterzuforschen.
Bereits im Jahr 2007 hat sich übrigens das BfR auch mit Maca beschäftigt. Aufgrund der Hinweise, dass Maca hormonelle Wirkungen und/oder Wirkungen auf die Geschlechtsorgane haben könnte, rät das BfR zur Vorsicht, merkt aber auch an, dass konkrete Belege für unerwünschte Wirkungen beim Menschen bisher nicht vorlägen. Fazit: »Gesundheitlich unbedenkliche Zufuhrmengen bei der Verwendung von Maca« in NEM ließen sich nicht ableiten. Hinweise auf klinische Effekte gibt es, sie sind aber noch weit davon entfernt, solide erforscht zu sein.

Foto: Adobe Stock/Gabriela Bertolini
Eine Wurzeldroge ist als solche nicht unbedingt nachhaltig zu gewinnen: Üblicherweise müssen Pflanzen circa fünf Jahre wachsen, bevor Wurzel und oder Rhizom ausreichend groß sind, um geerntet zu werden. Die Ernte einer Radix-Droge bedeutet – im Gegensatz zur Folium- oder Flos-Droge – häufig den Tod der Pflanze oder zumindest eine längere (mehrjährige) Regenerationszeit. Wird die Pflanze großflächig angebaut, ist somit Ackerland zunächst über Jahre nicht mehr zum Beispiel für den Anbau von Nahrungsmitteln nutzbar. Wird die Wurzeldroge über Wildsammlung gewonnen, kann dies einen Bestand schnell erheblich reduzieren. Beide Wege der Drogengewinnung – also Wildsammlung oder kontrollierter Anbau – nutzen Hersteller zur Bewerbung ihrer Produkte. Für die Einwohner mancher Länder ist es eine gute Erwerbsquelle, Arzneidrogen wild zu sammeln oder anzubauen– Stichwort »soziale Gerechtigkeit«. Fragwürdig ist jedoch, wenn dann wiederum etwa Ackerland nicht mehr für den Lebensmittelanbau, sondern für gewinnbringendere Lifestyle-Pflanzen genutzt wird. Zudem stellt sich die Frage, warum manche Arzneidrogen aus entfernten Weltteilen zu uns gebracht werden sollten. So kommt etwa Inulin nicht nur in der Yacón-Wurzel vor, sondern beispielsweise auch in der Gemeinen Wegwarte (Zichorie). Sicherlich ist von Fall zu Fall zu entscheiden, welche Droge besser aus welcher Gegend kommen und wie genutzt werden sollte. Gerade Fachleute sollten einen kritischen Blick auf die verschiedenen Mode-Drogen haben.
Neben Maca gilt auch die Yacón als »Powerwurzel aus Südamerika«. Smallanthus sonchifolius (Poepp.) H.Rob. heißt die zugehörige Pflanze aus der Familie der Asteraceae. Sie ist wie Maca in den Hochebenen Südamerikas heimisch, wird aber mittlerweile weltweit angebaut. Indigene Völker bauen Yacón seit vielen Jahrhunderten als Nahrungsmittel an und verwenden die Wurzel zu medizinischen Zwecken, beispielsweise gegen Verdauungsbeschwerden.
Die Yacón-Knolle schmeckt süß, enthält viel Wasser und hat einen geringen Kaloriengehalt. / Foto: Getty Images/Karen Maes
Im Gegensatz zu Maca ist es bei Yacón die Wurzelknolle, die genutzt wird. Die Knolle schmeckt süß, enthält viel Wasser und hat einen geringen Kaloriengehalt. Sie speichert Energie nicht in Form von Stärke wie beispielsweise die Kartoffel, sondern – wie bei vielen Vertretern der Asteraceae üblich – in Form des Fructans Inulin, einem löslichen Ballaststoff aus bis zu 140 Fructose-Monomeren mit einem endständigen Glucosemolekül. In der Knolle kommen auch süßschmeckende Oligofructosen mit weniger als zehn Monomeren als Abbauprodukte des Inulins vor. Mit Oligofructosen und Inulin können menschliche Verdauungsenzyme nichts anfangen. Doch nutzt die Mikrobiota im Dickdarm sie bereitwillig als Energielieferanten (Präbiotikum) und verstoffwechselt sie, wobei niedermolekulare Fettsäuren entstehen, die für das Darmepithel wertvoll sind.
Die Yacón-Wurzel ist deutlich schlechter untersucht als Maca: In PubMed gibt es knapp 130 wissenschaftliche Artikel über die Pflanze, darunter fünf RCT. Hier wurde die verdauungs- und gesundheitsfördernde Wirkung der Yacón-Ballaststoffe untersucht: An kleinen Probandengruppen wurde in Abhängigkeit von der Mikrobiota-Zusammensetzung beobachtet, dass nach Anwendung von Yacón Zucker aus der Nahrung langsamer aufgenommen wird und es zu verringerten postprandialen Insulinspiegeln und damit auch zu einer Gewichtsreduktion bei Adipösen kommen kann. Seit dem Jahr 2015 können Webshops Yacón-Wurzel, die bis dahin als sogenanntes Novel Food galt und als solches aufgrund der entsprechenden EU-Verordnung verboten war, vertreiben. Auch Yacón-Sirup kann man mittlerweile ordern.
Wurzeln und Rhizome gehören zum klassischen Arzneidrogen-Repertoire. Sie können eine Vielzahl an pharmakologisch aktiven sekundären Pflanzeninhaltsstoffen enthalten, die in diesen Pflanzenorganen besonders geschützt sind. Für die Haltbarkeit der Drogen erweist sich das als Vorteil, für die Extraktion ist es eine Herausforderung, insbesondere bei der Teezubereitung. Andererseits sind diese Organe auch Speicherorte für Reservestoffe, die der Pflanze als Energielieferant dienen.
Das Inhaltsstoffspektrum der geläufigen Wurzel- und Rhizomdrogen ist bekannt und das Nutzen-Risiko-Verhältnis ihres medizinischen Einsatzes abgewogen. Die Nähr- und Ballaststoff-Zusammensetzung steht – im Gegensatz zu einigen »Superfood«-Wurzeln – nicht im Vordergrund. Die Pharmakologie der Inhaltsstoffe von »Newcomer«-Wurzeln oder Rhizomen ist fast immer unzureichend erforscht, hier können also Gefahren lauern.
Professor Dr. Robert Fürst studierte Pharmazie und erhielt 2001 die Approbation als Apotheker. Anschließend folgten Promotion und Habilitation (2011) im Fach Pharmazeutische Biologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit Ende 2012 hat Professor Fürst die W3-Professur für Pharmazeutische Biologie im Institut für Pharmazeutische Biologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main inne. Seit 2016 ist er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Pharmazeutische Biologie, seit 2017 Prodekan des Fachbereichs Biochemie, Chemie und Pharmazie. Sein Forschungsschwerpunkt sind die molekularen Wirkmechanismen von Naturstoffen.
Dr. Ilse Zündorf studierte Biologie von 1984 bis 1990 an der Universität Erlangen. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität von Kentucky, Lexington, USA, wurde sie 1995 am Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Frankfurt promoviert. Zunächst als Akademische Rätin, seit 2001 als Akademische Oberrätin, arbeitet sie am dortigen Institut für Pharmazeutische Biologie. Ihre Forschungsthemen betreffen Herstellung und Charakterisierung monoklonaler Antikörper, Herstellung und Modifikation rekombinanter Antikörperfragmente sowie die Etablierung von zellulären Testsystemen zur Wirkstoffsuche.