Israel meldet Zusammenhang zwischen Impfung und Myokarditis |
In Deutschland haben Eltern bekanntlich eine fachkundige Hilfe bei der Risikoabwägung, nämlich die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut. Diese hat nach der Zulassung von Comirnaty für 12- bis 15-Jährige bereits signalisiert, dass sie die Impfung für diese Altersgruppe nicht pauschal empfehlen wird, sich aber noch nicht offiziell geäußert. Der neue Bericht aus Israel wird das Gremium in seiner Zurückhaltung vermutlich noch bestärken. Mit ihrem Beschluss, die Impfkampagne auf alle 12- bis 15-Jährigen auszuweiten, kam die Bund-Länder-Runde der STIKO-Empfehlung jedoch zuvor und überging die Bedenken des Fachgremiums.
Gegen diese Missachtung der Expertise der STIKO regt sich jetzt Widerstand in der Wissenschaftsgemeinschaft: In einer gemeinsamen Stellungnahme sprechen 28 medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften der STIKO ihr ausdrückliches Vertrauen aus. Man sehe die aktuelle Diskussion um Impfziele, Priorisierung und die Verknüpfung von Impfung und Öffnungsstrategien mit Sorge, heißt es. Sie zeige, dass die STIKO als Expertengremium, das der Wissenschaft und Evidenz verpflichtet ist, dringend notwendig sei. Die STIKO habe den gesetzlichen Auftrag, Impfempfehlungen und Kriterien für eine Priorisierung herauszugeben. Dieser Hinweis impliziert eine Aufforderung an die Politik, sich mit ihren Beschlüssen an die Empfehlungen der STIKO zu halten, auch wenn dies in der Stellungnahme so nicht ausdrücklich formuliert ist.
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