Immer nach der Ursache fahnden |
Stuhlgang ist für die meisten Menschen ein unangenehmes Thema. Blutauflagerungen oder verfärbter Stuhl erschrecken zusätzlich. / © Getty Images/Antonio Hugo Photo
Der Gastrointestinaltrakt umfasst den Mund bis zum Anus. Blutungen der Schleimhaut sind je nach Blutmenge sichtbar oder okkult. Das klinische Bild hängt von der Lokalisation und dem Ausmaß der Blutung ab.
Die häufigste Notfallsituation einer gastroenterologischen Praxis sind Magen-Darm-Blutungen, die zu ungefähr 60.000 stationären Aufnahmen pro Jahr führen; die Gesamtletalität liegt bei 10 Prozent. Bei einer Ösophagusvarizenblutung erhöht sie sich auf 30 Prozent. Das Erbrechen von Blut sowie Teer- oder Blutstühle sind typische Symptome. Denn wenn Blut länger im Magen verweilt, verfärbt sich der Mageninhalt durch Hämatin-Bildung schwarz-braun (»kaffeesatzartig«). Die Patienten müssen zeitnah einen Arzt oder das Krankenhaus aufsuchen.
Eine starke Blutung kann Kreislaufprobleme bis hin zum Schock verursachen. Ein chronischer Blutverlust zeigt sich in Blutarmut (Anämie) mit Symptomen wie Schwäche, schnelles Ermüden, Blässe, Schmerzen im Brustkorb und Schwindel.
Schwarz gefärbter, leicht glänzender und übelriechender Stuhl (Teerstuhl, Meläna) entsteht durch Hämatin, das durch Oxidation von Hämoglobin in Kontakt mit der Magensäure gebildet wird. Die Blutungsquelle liegt dabei im oberen Gastrointestinaltrakt (Grafik). Seltener kann sich Hämatin bei Blutungen aus dem Dünn- oder Dickdarm und bei langsamer Darmpassage aufgrund bakterieller Zersetzung des Hämoglobins bilden.
Zu unterscheiden ist Teerstuhl von hell- bis dunkelroten Blutauflagerungen oder -beimischungen (Hämatochezie), verursacht durch Blutungen aus dem unteren Gastrointestinaltrakt (Dünn-, Dick-, Enddarm), bei Hämorrhoidalleiden, Analthrombosen oder -fissuren. Nicht sichtbar, also versteckt sind sehr geringe Blutbeimengungen, sogenanntes okkultes Blut.
Grafik: Blutungen des Gastrointestinaltrakts und Ihre Symptomatik / © PZ/Stephan Spitzer