Immer nach der Ursache fahnden |
Als Hämorrhoidalplexus wird ein arteriovenöses Gefäßpolster bezeichnet, das ringförmig vor dem Schließmuskel des Afters liegt. Die Vergrößerung dieses Polsters bezeichnet man als Hämorrhoiden, begleitende Symptome wie Blutungen, Juckreiz, Schmerzen oder Vorwölbungen als Hämorrhoidalleiden.
Stress, Reizdarmsyndrom, ungesundes Defäkationsverhalten oder Stoffwechselerkrankungen führen zu strukturellen Veränderungen des Hämorrhoidalplexus. Obstipation, einseitige Ernährung mit unzureichender Einnahme von Ballaststoffen und zu wenig Bewegung können die Stuhlentleerung stören. Hauptsymptom von Hämorrhoidalleiden sind einmalige oder rezidivierende, unterschiedlich starke, hellrote Blutungen.
Weitere Ursachen hellroter Blutbeimengungen sind Analthrombosen oder -fissuren.
Perianale Thrombosen sind ungefährliche knotige Veränderungen im Venengeflecht des Schließapparats außerhalb des Anus. Die Thromben sind unterschiedlich groß und entstehen durch langes Sitzen, Druck (Husten, Pressen) oder Kälte. Durch die Spannung des umgebenden Gewebes entstehen Schmerzen. Schon allein die Reinigung mit Toilettenpapier kann zur Perforation und Blutung führen. Während sich das Blutgerinnsel in der Regel von selbst auflöst, lindern Salben mit Lokalanästhetika die Schmerzen.
Auch wenn es unangenehm ist: Anale Blutungen müssen immer ärztlich abgeklärt werden. / © Shutterstock/Stock-Asso
Analfissuren zeigen sich durch feine schmerzhafte Risse in der Schleimhaut des Analkanals. Man unterscheidet primäre und sekundäre Fissuren; die Ursachen sind bislang ungeklärt. Man vermutet einen erhöhten Tonus des Schließmuskels infolge von Obstipation oder Diarrhö. Weitere Risikofaktoren sind ständige Irritation durch Hämorrhoidalleiden sowie Stoffwechselerkrankungen, Bewegungsarmut oder Überfeuchtung. Topische Lokalanästhetika lindern Symptome wie Schmerzen, Juckreiz und Blutungen. Für die gezielte Behandlung und zum Ausschluss schwerwiegender Erkrankungen sind eine Differenzialdiagnose und die Beachtung der Grenzen der Selbstmedikation notwendig.
Rektumvarizen sind erweiterte Venen im Bereich des Rektums; sie treten überwiegend bei Leberzirrhose und meist in Verbindung mit Ösophagusvarizen auf.